Zusammenfassung
Hintergrund
Für das vorherrschende Symptom Fatigue im Rahmen
des Post-COVID-Syndroms (PCS) existieren weiterhin nur eingeschränkte
Behandlungsstrategien. Hydrotherapeutische Verfahren zeigten bei anderen
Ursachen der Fatigue positive Effekte. Das primäre Ziel ist es erstmals
objektivierbare Daten mittels HRV zur Wirksamkeit von Kniegüssen nach Kneipp
auf die Fatique im Rahmen von Post-COVID zu generieren.
Material und Methode
Personen mit relevanter Fatigue,
gemessen mit der Chalder Fatigue Skala, wurden in die Studie eingeschlossen.
Die Herzratenvariablitität (HRV) (Zeit und Frequenz-Domänen) sowie die
Lebensqualität (SF-12) wurden erfasst. Es erfolgte eine Randomisierung in
eine Interventionsgruppe (IG) und eine Kontrollgruppe (KG). Die IG
verwendete zwei- bis dreimal pro Woche kaltes Wasser für Kniegüsse, während
die KG warmes Wasser verwendete. Nach sechswöchiger eigenständiger
Durchführung wurden die Daten erneut erhoben und mittels
Mittelwertvergleichen undRegressionsmodellen analysiert.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 30 Betroffene eingeschlossen,
von denen 80% angaben, weiblich zu sein. Die Lebensqualität und die
Ausprägung der Fatigue verbesserten sich bei allen Teilnehmenden über die
Zeit. Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den HRV-Werten der
Gruppen gefunden werden (p>0,05). Auch die Auswertung der weiteren
Ourctomeparameter ergab keine Unterschiede zwischen den Gruppen.
Schlussfolgerung
Kniegüsse können einen Einfluss auf die
Fatigue beim PCS haben, jedoch ist fraglich, ob der Knieguss mit seiner relativ
geringen Reizfläche ausreichend ist, um eine relevante Änderung der Symptome zu
erreichen. Ein deutlicher Unterschied zwischen der warmen und kalten Gussgruppe
ließ sich nicht ermitteln, was auch in der kleinen Stichprobe begründet sein
könnte. Weitere Studien mit optimierten Studienbedingungen und einer größeren
Kohorte sind notwendig.
Abstract
Background
There are still limited treatment strategies for
the predominant symptom of fatigue in post-COVID syndrome (PCS).
Hydrotherapeutic procedures have shown positive effects for other causes of
fatigue. The primary objective is to generate objective data for the first
time using HRV on the effectiveness of Kneipp knee casting on fatigue in the
context of post-COVID.
Material and Method
People with relevant fatigue, measured
with the Chalder Fatigue Scale, were in-cluded in the study and randomized
into intervention group (IG) and control group (CG). Heart rate variability
(HRV) (time and frequency domains) and quality of life (SF-12) were
recorded. The IG used cold water for knee casting two to three times a week,
while the CG used warm water. After six weeks of independent performance,
the data was collected again and analyzed using mean value comparisons and
re-gression models.
Results
A total of 30 patients were included, 80% of whom
were female. Thequality of life and the severity of fatigue improved in all
of them over time. No significant differ-ence was found between the groups
in any parameter (p>0.05).
Conclusion
Knee casting can have an influence on fatigue in
PCS, but it is questionable whether knee casting with its relatively small
stimulus area is sufficient to achieve a relevant change in symptoms. A
clear difference between the warm and cold casting group could not be
determined, which could also be due to the small sample size. Further
studies with optimized study conditions and a larger cohort are necessary.
Schlüsselwörter Hydrotherapie - Post-COVID - Physikalische Medizin - Fatigue
Keywords Hydrotherapy - Post-COVID - physical medicine - Fatigue