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DOI: 10.1055/a-2539-6500
Entwicklung durch Beziehung

Gestern las ich zufällig einen Bericht über die Ausgrenzung von Kindern mit ADHS. Heute erlebte ich genau dieses Thema in meiner Arbeit.
Ich führte eine Beratung in einem Kindergarten durch und hospitierte. Mit der Erzieherin sprach ich über einen 5-jährigen Jungen, der meist für sich alleine spielt, große Schwierigkeiten hat, Freundschaften zu schließen, und dessen Fehlen von den anderen Kindern kaum bemerkt wird. Niemand fragt nach ihm, wenn er nicht da ist. Gemeinsam entwickelten wir Ideen für den Kindergartenalltag und fanden einige hilfreiche Ansätze. Am Ende sagte sie: „Das Gespräch heute hat mir sehr geholfen, die Verhaltensweisen des Jungen besser zu verstehen. Jetzt weiß ich, dass er uns nicht absichtlich provoziert oder sich bewusst so verhält, sondern in diesen Momenten nicht anders kann.“
Dieser Satz war für mich besonders wertvoll, da ich hoffe, damit eine kleine, aber wichtige Grundlage für eine gute Beziehung und damit für die Entwicklung des Jungen im Kita-Kontext geschaffen zu haben. Dieses Gefühl wünsche ich auch Ihnen, denn „menschliche Entwicklung und Beziehung beeinflussen und bedingen einander“ (Sibylle Janert, Autismus Therapeutin). Ab Seite 22 erhalten Sie einen tieferen Einblick in die beziehungsorientierte Grundhaltung.
Begegnen wir Kindern mit Verständnis, nehmen ihr Verhalten ernst und hinterfragen, können wir nicht nur ihr Verhalten positiv beeinflussen, sondern ihnen auch das Gefühl geben, wirklich dazuzugehören.
Herzliche Grüße
Ihre
Julia Müller
Herausgeberin ergopraxis
julia.mueller.ergopraxis@gmail.com
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. Mai 2025
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