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DOI: 10.1055/a-2539-6594
Internationale Studienergebnisse

Stress beeinflusst Alltagsaktivitäten von jungen Menschen – Betätigungsbalance schaffen
Zeit- und Ressourcenmanagement schafft Betätigungsbalance bei Jugendlichen, die durch Stress in ihren Alltagsaktivitäten eingeschränkt sind. Diese Schlussfolgerung ziehen Christina Jessen-Winge und ihr Forschungsteam des University College in Copenhagen, Dänemark.
In einer Online-Querschnittsumfrage untersuchten die Forschenden die täglichen Aktivitäten dänischer Jugendlicher im Alter von 16–20 Jahren, die im letzten Monat unter Stress litten. Sie analysierten, wie bedeutend die Teilnehmenden ihre Aktivitäten empfinden und ob es Unterschiede zwischen jüngeren (16–17 Jahre) und älteren (18–20 Jahren) Personen gibt. Für die Umfrage erstellte die Forschungsgruppe einen Fragebogen, der auf dem COPM basiert. Dort fragten sie 17 Alltagsaktivitäten aus den Bereichen
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Selbstversorgung (z. B. anziehen),
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Haushaltsaufgaben (z. B. einkaufen),
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Schule/Arbeit (z. B. Hausaufgaben) und
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Freizeit
ab. Die Jugendlichen bewerteten ihre Alltagsschwierigkeiten je Aktivität. Beispielsweise ob die Teilnahme am Unterricht für sie nicht bis stark herausfordernd ist. Zudem erhoben die Forschenden, für wie bedeutsam die Jugendlichen diese Aktivitäten empfinden.
Ungefähr die Hälfte der Befragten äußerte Schwierigkeiten in der Selbstversorgung, wie z. B. in der Körperhygiene. 20 % gaben dabei an, größere Schwierigkeiten zu haben. 60 % der Befragten empfanden Waschen und Kochen als Herausforderung. Putzen sogar 80 %, wovon 50 % leichte oder größere Herausforderungen erlebten. Obwohl ältere Jugendliche Haushaltsaufgaben als bedeutsamer ansahen als jüngere, empfanden sie diese als anstrengender. Etwa 70 % berichten von Problemen bei Aktivitäten in der Freizeit, wie beim Sport. Kreative Freizeitgestaltung beschrieben sie als weniger wichtig als Sport oder soziale Aktivitäten. Zugleich schätzten sie es als weniger problematisch ein.
Die Forschenden eruierten, dass die Jugendlichen alle vier untersuchten Alltagsbereiche als herausfordernd erleben. Schulaufgaben wirken sich besonders belastend aus und Freizeitaktivitäten schätzen sie als besonders bedeutsam ein, auch wenn Schwierigkeiten auftreten. Die Jüngeren erfahren weniger Herausforderungen bei Hausarbeiten und Schulaktivitäten im Vergleich zu den Älteren. Dies erklären die Forschenden mit der wachsenden Unabhängigkeit. Sie empfehlen Ergotherapeut*innen, Interventionen zur Stressreduktion zu nutzen und bedeutsame Aktivitäten in die Therapie miteinzubeziehen. lg
Scand J Occup Ther 2025; 32: 2472382


Publication History
Article published online:
07 May 2025
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