Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-2546-7316
Review

Lebensqualität nach multisegmentaler Versteifungsoperation bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen

Article in several languages: English | deutsch
Frank Beyer
1   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, Köln, Germany (Ringgold ID: RIN39825)
,
Johanna Schirmer
2   Medizinische Fakultät, Universität zu Köln, Köln, Germany (Ringgold ID: RIN61059)
,
Tobias Prasse
3   Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastisch-Ästhetische Chirurgie, Uniklinik Köln, Köln, Germany (Ringgold ID: RIN249152)
,
Peer Eysel
3   Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastisch-Ästhetische Chirurgie, Uniklinik Köln, Köln, Germany (Ringgold ID: RIN249152)
,
Jan Bredow
1   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Krankenhaus Porz am Rhein gGmbH, Köln, Germany (Ringgold ID: RIN39825)
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Zusammenfassung

Hintergrund

Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen äußern sich häufig durch multisegmentale Instabilitäten in Form einer degenerativen Lumbalskoliose oder De-novo-Skoliose. Aufgrund der hohen primären und sekundären Komplikationen wird deren Behandlung in der Wirbelsäulenchirurgie kontrovers diskutiert. Mit der vorgelegten systematischen Übersichtsarbeit soll die postoperative Lebensqualität nach langstreckiger Fusionsoperation bei De-novo-Skoliose untersucht werden. Ferner werden technische Aspekte und Komplikationen näher betrachtet.

Methode

Es wurde eine systematische Literaturrecherche unter Ausschluss systematischer Reviews oder Metaanalysen durchgeführt. Eine Nachbeobachtungszeit von mindestens 24 Monaten wurde gefordert. Standardisierte Outcome-Instrumente zur Lebensqualität, epidemiologische Daten und Angaben zur OP-Technik sowie ggf. zu weiteren Nachuntersuchungen wurden extrahiert. Studien zu Adoleszenten oder neuromuskulären Skoliosen wurden ebenso wie Fallberichte und Studien zu kurzstreckigen Fusionen ausgeschlossen.

Ergebnis

Es konnten 20 Studien in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen werden. Der Oswestry-Disability-Index (ODI) wurde in 15 Studien angegeben. Alle Autoren berichteten signifikante Besserungen. Der Einschluss des Segments L5/S1 zeigte keine Unterschiede der Lebensqualität, aber eine bessere radiologische Korrektur, wenngleich die Rate an Anschlussdegenerationen und Komplikationen höher war. Die Angaben zu allgemeinen postoperativen Komplikationen reichten von 10,5% bis 71,5%.

Schlussfolgerung

Die Lebensqualität nach langstreckiger Fusion bei De-novo-Skoliose zeigt signifikante Besserungen. Allgemeingültige Angaben zum kaudalen Fusionsende oder zur kaudalen Verankerung der Instrumentierung finden sich nicht. Die Versorgung in spezialisierten wirbelsäulenchirurgischen Zentren ist auch aufgrund der Komplikationsträchtigkeit der Eingriffe dringend zu empfehlen.



Publication History

Received: 03 January 2025

Accepted after revision: 25 February 2025

Article published online:
08 April 2025

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