Radiologie up2date 2025; 25(03): 241-258
DOI: 10.1055/a-2552-7250
Abdominelle und gastrointestinale Radiologie

Alles rund um die Pfortader …

The portal vein – all you need to know
Simone Schüle
,
Carsten Hackenbroch
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Die V. portae hepatis (Pfortader) ist eine der zentralen venösen Gefäßleiter im Abdomen. Sie transportiert nährstoffreiches Blut aus den Organen des Gastrointestinaltrakts, der Milz und dem Pankreas zur Leber. Dieser Artikel thematisiert die häufigsten Erkrankungen der Pfortader, z. B. die Pfortaderthrombose oder die portale Hypertension. Sie werden mit der Duplexsonografie, der CT oder der MRT oder einer Kombination daraus diagnostiziert.

Abstract

The portal vein is, along with the inferior vena cava, one of the central venous vessels in the abdomen. Its task is to transport nutrient-rich blood from the organs of the gastrointestinal tract, the spleen and the pancreas to the liver.
One differentiates between congenital and acquired diseases of the portal vein, which can lead to a malfunction. This article deals with the most common pathologies of the portal vein, such as portal vein thrombosis, portal hypertension, portosinusoidal vascular disease and portal shunts. Portal vein pathologies are diagnosed using duplex sonography, computer tomography or MRI or a combination of the aforementioned.

Kernaussagen
  • Die Pfortader ist in Entstehung und Aufzweigung sehr variabel. Zu den seltenen, aber relevanten Anlagevarianten gehören die präduodenale Pfortader, die gedoppelte V. portae, das zirkumportale Pankreas und die Abernethy-Malformationen.

  • Hauptursache der Pfortaderthrombose ist eine portalvenöse Hypertension aufgrund einer Leberzirrhose; andere Ursachen sind Gerinnungsstörungen, lokale abdominelle Entzündungen und Neoplasien. Hier muss insbesondere zwischen einer Tumorinfiltration der Pfortader und einem blanden Pfortaderthrombus unterschieden werden. Langzeitfolgen einer Pfortaderthrombose sind die kavernöse Transformation und die portale Bilopathie.

  • Hauptursache der portalen Hypertension ist die Leberzirrhose. Sie kann zu portosystemischen Umgehungskreisläufen führen. Komplikationen sind neben Varizenblutungen die hepatische Enzephalopathie und das hepatopulmonale Syndrom.

  • Unter der portosinusoidalen Gefäßerkrankung versteht man eine portale Hypertension ohne erkennbare Ursache (Diagnose durch Klinik, Bildgebung und insbesondere Histologie). An sie ist zu denken bei einer portalen Hypertension mit Splenomegalie und portosystemischen Umgehungskreisläufen ohne die bildmorphologischen Zeichen einer Leberzirrhose.

  • Portosystemische Shunts (intra-/extrahepatisch, angeboren/erworben) sind meist erworben. Die häufigste Ursache extrahepatischer Shunts ist die Leberzirrhose. Mögliche Ursachen intrahepatischer Shunts sind eine portale Hypertension, eine Pfortaderthrombose, ein Trauma oder eine stattgehabte Leberpunktion.

  • Unter THAD (CT)/THID (MRT) versteht man eine dreiecksförmige, hyperkontrastierte Region in der Peripherie der Leber in der arteriellen Phase, die in der portalvenösen Phase nicht mehr abgrenzbar ist. Ursachen wie die Pfortaderthrombose oder arterioportale Shunts sollten ausgeschlossen werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. September 2025

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