Zeitschrift für Palliativmedizin 2025; 26(03): 124
DOI: 10.1055/a-2556-4596
Forum

QB13 Workshop Schwerin 2024 – die Lücke zwischen Erwartung und Performance füllen

Am 8. und 9. November 2024 fand der 15. QB13 Workshop statt – in diesem Jahr in kleiner Runde im schönen Schwerin zum Thema „Einsatz von Entrustable Professional Activities (EPAs) in der palliativmedizinischen Lehre“ ([ Abb. 1 ]).

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Abb. 1 QB13 Workshop Schwerin 2024 [rerif].

Das didaktische Konzept der EPAs geht auf die Erkenntnis zurück, dass die Erwartungen, die an Ärzt:innen zu Beginn der Berufstätigkeit gestellt sind, deutlich von der tatsächlichen Performance abweichen. Eine Ursache sieht die Medizindidaktik darin, dass das Medizinstudium in seiner jetzigen Form nicht ausreichend auf die Übernahme von (Behandlungs-)Verantwortung vorbereitet.

EPAs sollen dem entgegenwirken, indem sie die bisher sehr kleinteiligen Lernziele des Medizinstudiums (z. B. „eine Anamnese erheben“) in komplexere Tätigkeiten (z. B. „die Aufnahme eines/einer Patient:in auf die Normalstation“) zusammenfassen. Das Erlernen der EPAs soll dann arbeitsplatzbasiert auf verschiedenen Leveln des Anvertrauens umgesetzt werden.

In einigen Fächern (Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Chirurgie …) findet das Konzept zum Beispiel im Rahmen des Praktischen Jahrs bereits Anwendung und auch in der ärztlichen Weiterbildung soll es zukünftig implementiert werden.

Im Rahmen unseres Workshops haben wir nach einem Impuls zu den didaktischen Grundlagen Überlegungen zum Einsatz von EPAs in der palliativmedizinischen Lehre angestellt.

Hilfreich war hier ein Best Practice Beispiel des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin der Uniklinik Düsseldorf. Dr. Manuela Schallenburger stellte die Entwicklung und Anwendung von EPAs im Kontext Palliativmedizin vor, wie sie in Düsseldorf im Rahmen eines interprofessionellen Wahlpflichtfachs mit Medizinstudierenden und Pflegefachkräften angewandt werden.

Basierend auf den Inhalten des Düsseldorfer Projekts und der bereits im Absolventenprofil des NKLM etablierten EPA-Struktur entstanden erste Ideen zur Gestaltung fakultätsübergreifender EPAs für die Nutzung in der palliativmedizinischen Aus- und Weiterbildung. Einigkeit gab es darüber, dass eine multiprofessionelle Gestaltung angestrebt und eine Kontinuität am Übergang von Aus- zu Weiterbildung erreicht werden sollte.

Die weitere Ausgestaltung der EPAs soll zunächst in der Bildungskommission der DGP stattfinden.

Zum Abschluss ein Ausblick ins kommende Jahr:

Der QB13 Workshop in Präsenz wird ab 2025 als „Bildungswerkstatt“ für alle Berufsgruppen geöffnet. Er ist für den 14. und 15.11.2025 in Hamburg geplant. Wenn Sie weitere Informationen zu der Veranstaltung wünschen, lassen Sie sich bitte über bildung@palliativmedizin.de in den E-Mail-Verteiler aufnehmen.

Zum Schluss geht ein großer Dank an Barbara Annweiler und ihr Team, für die wieder einmal sehr gelungenen und produktiven Stunden in Schwerin!

Für die Bildungskommission der DGP:

Silana Harder

Alexandra Scherg

Frank Elsner



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Article published online:
28 April 2025

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