Aktuelle Dermatologie 2025; 51(05): 149-154
DOI: 10.1055/a-2565-8745
State of the Art

Weniger Narben: Neue Therapieoptionen bei Akne tarda

Ulrike Proske
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Die sog. Spätakne oder Akne tarda betrifft überwiegend Frauen und tritt am ehesten in der U-Zone des Gesichts auf. Die Pathophysiologie der persistierenden, wieder aufflammenden oder auch im Erwachsenenalter erstmalig auftretenden Akne ist noch nicht endgültig geklärt. Offenbar spielen das Hautmikrobiom, Mikrokomedonen und zahlreiche Triggerfaktoren eine Rolle. Für die Therapie werden vor allem Retinoide, aber auch Azelainsäure und Benzoylperoxid als Mono- oder Kombinationspräparate sowie Antiandrogene eingesetzt.

Kernaussagen
  • Für die Behandlung der Akne tarda benötigt man einen langen Atem. Empfohlen werden ein zeitnaher Behandlungsbeginn sowie eine kontinuierliche Erhaltungstherapie, um auch Mikrokomedonen im Behandlungskonzept zu berücksichtigen.

  • Betroffene Frauen berichten über eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die erlebte Wahrnehmung im Umfeld.

  • Um eine Homöostase des Hautmikrobioms zu erhalten, sollten Antibiotika nur nach Abwägung von Alternativen und in Kombination mit Retinoiden oder Benzoylperoxid eingesetzt werden.

  • Für das Retinoid Trifaroten konnte ein günstiger Effekt auf die Ausbildung von atrophen Aknenarben bereits ab der 2. Behandlungswoche nachgewiesen werden.

  • Mit Spannung wird die Einführung einer antiandrogen wirkenden Clascoteron-Creme, die sich für den Einsatz bei Männern und Frauen eignet, in Deutschland erwartet.



Publication History

Article published online:
19 May 2025

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