Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel
Die Studie zielt darauf ab, die Qualität analoger Röntgenaufnahmen aus den
Jahren 2015 und 2020 zu bewerten. Zudem sollen relevante Fehler sowie deren
Auswirkungen auf den klinischen Nutzen der Bilder identifiziert werden. Eine
schlechte Bildqualität kann zu Fehldiagnosen führen und eine zusätzliche
Strahlenexposition erforderlich machen, wenn Röntgenaufnahmen aufgrund
unzureichender Qualität wiederholt werden müssen.
Material und Methoden
Digitalisierte analoge Röntgenaufnahmen von Hunden und Katzen aus den Jahren
2015 und 2020, die von überweisenden Tierärzten übermittelt wurden, sind
retrospektiv analysiert worden. Die Bewertung erfolgte subjektiv anhand
ausgewählter Qualitätsparameter. Anhand dieser Kriterien wurden die
Röntgenaufnahmen in Bezug auf ihren klinischen Nutzen in 4
Qualitätskategorien eingeteilt. Zudem wurden die Ergebnisse mit denen einer
Vorstudie mit Aufnahmen aus den Jahren 2003/2004 verglichen.
Ergebnisse
In die Studie sind 764 Röntgenbilder aus dem Jahr 2015 und 140 aus dem Jahr
2020 einbezogen. Im Jahr 2015 werden 42,7% (326) der Bilder als
eingeschränkt diagnostisch und 6,0% (46) als nicht diagnostisch bewertet,
während im Jahr 2020 35,0% (49) als eingeschränkt und 6,4% (9) als nicht
diagnostisch gelten. Der Strahlenschutz ist 2015 bei 1,0% (8) der Bilder
unzureichend, da menschliche Finger sichtbar sind. Die Einblendung ist 2015
bei 64,1% (490) und 2020 bei 59,3% (83) der Bilder unzureichend. Artefakte
sind 2015 bei 85,2% (651) und 2020 bei 81,4% (114) der Aufnahmen der
häufigste Fehler. Röntgenaufnahmen mit Kontrastabweichungen sind am
häufigsten eingeschränkt oder nicht diagnostisch. Kontrastabweichungen
führen 2015 dazu, dass 30,5% und 2020 dazu, dass 25,0% der Bilder
eingeschränkt oder nicht auswertbar waren. Insgesamt gab es keine
signifikante Verbesserung der Bildqualität zwischen 2015 und 2020, und im
Vergleich zu der Vorstudie hat sich die Bildqualität verschlechtert.
Schlussfolgerung und Klinische Relevanz
Röntgenaufnahmen aus den Jahren 2015 und 2020 zeigen Mängel in der
technischen Bildqualität sowie im Strahlenschutz. Anpassungen der
gesetzlichen Rahmenbedingungen und Schulungen des Personals erscheinen
sinnvoll, um diese Defizite zu verringern.
Abstract
Objective
The study aims to assess the quality of conventional radiographs taken in the
years 2015 and 2020. Additionally, it seeks to identify relevant errors and
their impact on the clinical utility of the images. Poor image quality can
lead to misdiagnoses and necessitates additional radiation exposure in case
the radiographs need to be repeated (Anm.dRed: Streichung des letzten
Satzteils wurde von der Übersetzerin vorgeschlagen).
Material and methods
Digitized analog radiographs of dogs and cats from the years 2015 and 2020,
which were submitted by referring veterinarians, were analyzed
retrospectively. The evaluation was performed subjectively based on selected
quality parameters. Based on these criteria, the X-ray images were
categorized into 4 quality categories regarding their clinical utility.
Additionally, the results were compared with those of a previous study that
included images from the years 2003/2004.
Results
The study included 764 radiographs from 2015 and 140 from 2020. In 2015,
42.7% (326) of the images were rated as compromised-diagnostic and 6.0% (46)
as non-diagnostic, while in 2020, 35.0% (49) were rated as
compromised-diagnostic and 6.4% (9) as non-diagnostic. In 2015, radiation
protection was inadequate in 1.0% (8) of the images due to visible human
fingers. Collimation was inadequate in 64.1% (490) of the images in 2015 and
in 59.3% (83) in 2020. Artifacts were the most common error, occurring in
85.2% (651) of the images in 2015 and in 81.4% (114) in 2020. X-ray images
with contrast deviations were most frequently rated as
compromised-diagnostic or non-diagnostic. In 2015, contrast deviations
resulted in 30.5% of the images being compromised-diagnostic or
non-diagnostic, while in 2020, this was the case for 25.0% of the images.
Overall, there was no significant improvement in image quality between 2015
and 2020 and compared to the previous study, image quality has
deteriorated.
Conclusion and Clinical relevance
Radiographs from 2015 and 2020 show deficiencies in both technical image
quality and radiation protection. Adjustments to legal frameworks and staff
training appear necessary in order to reduce these deficiencies.
Schlüsselwörter
Röntgenuntersuchung - Röntgentechnik - Strahlenschutz - Qualitätsmanagement
Keywords
Radiographic examination - radiographic technology - radiation safety - quality control