Schlüsselwörter Demenz - Advance Care Planning - Vorausschauende Versorgungsplanung - pflegende Angehörige
Keywords dementia - Advance Care Planning - advance directive - caregiver
Hintergrund
Demenzerkrankungen und ihre Folgen sind eine der größten gesellschaftlichen
Herausforderungen unserer Zeit. Global betrachtet waren im Jahr 2019 57,4 Millionen
Menschen betroffen. Aktuelle Prognosen gehen bis zum Jahr 2050 sogar von einem
Anstieg auf 152,8 Millionen aus [1 ].
Trotz erster Hinweise auf positive Auswirkungen von krankheitsmodifizierenden
Behandlungen und Lebensstilinterventionen [2 ], handelt es sich bei einer Demenz in der Regel um eine
lebenslimitierende Erkrankung [3 ].
Einer aktuellen Übersichtsarbeit zufolge beträgt die Überlebenszeit nach Einsetzen
erster Symptome im Durchschnitt 7,6 Jahre [4 ]. Die Dauer kann jedoch abhängig von verschiedenen Faktoren, wie Alter,
Geschlecht und Bildungsstand sowie dem Schweregrad der Erkrankung oder dem Auftreten
spezifischer Symptome, stark variieren [4 ]
[5 ]. Todesursächlich sind
häufig kardiovaskuläre und respiratorische Komplikationen, wie zum Beispiel
Pneumonien, ischämische Herzerkrankungen oder Herzinfarkte [6 ]
[7 ]
[8 ], die mit der Demenzerkrankung
einhergehen. Im fortgeschrittenen Stadium ist die Erkrankung geprägt von schweren
kognitiven sowie körperlichen und neurologischen Beeinträchtigungen [3 ]
[9 ]. Darüber hinaus treten vermehrt
verhaltensbezogene und psychologische Symptome auf. Folglich nimmt auch der
Unterstützungsbedarf im Alltag und der Pflegebedarf Betroffenen zu.
Damit Menschen mit Demenz (MmD) noch aktiv in die Behandlungsplanung miteinbezogen
werden können, ist vor dem Hintergrund der Progredienz der Erkrankung, eine
rechtzeitige Auseinandersetzung mit den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen
von besonderer Bedeutung. [10 ]
[11 ]. Eine vielversprechende
Möglichkeit, um die Präferenzen für die künftige medizinische Versorgung im Vorfeld
strukturiert zu eruieren und zu dokumentieren, ist das Konzept des Advance Care
Planning (ACP) [10 ]
[11 ]
[12 ]. ACP dient dabei der Realisierung
wirksamer Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten [13 ]. Entstanden ist dieser Ansatz in
den 1990er Jahren in den USA [14 ] und
hat in der Zwischenzeit sowohl international als auch in Deutschland zunehmend an
Bedeutung gewonnen [15 ]. Während in
Literatur und Praxis eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen und Modelle von
ACP existiert [12 ]
[16 ]
[17 ], orientieren sich die Autoren im
Rahmen dieses systematischen Reviews an den Grundsätzen der in einem internationalen
Delphi-Verfahren entwickelten Konsensusdefinition von ACP [12 ]. Demnach ist ACP „ein Prozess, der
Erwachsene in jedem Alter oder Gesundheitszustand dabei unterstützt, ihre
persönlichen Werte, Lebensziele und Präferenzen in Bezug auf die künftige
medizinische Versorgung zu verstehen und mitzuteilen“ [12 ] und dessen Ziel es ist, „dazu
beizutragen, dass Menschen bei schweren und chronischen Erkrankungen eine
medizinische Versorgung erhalten, die mit ihren Werten, Zielen und Präferenzen
übereinstimmt“ [17 ].
Bereits in der Vergangenheit haben sich einige systematische Übersichtsarbeiten mit
ACP bei MmD befasst und kamen zu heterogenen Ergebnissen [10 ]
[17 ]
[18 ]
[19 ]. Dieses systematische Review
verfolgt daher das Ziel an die bereits vorhandenen Erkenntnisse anzuknüpfen und die
aktuelle Evidenzlage zur Wirksamkeit von ACP-Interventionen zu untersuchen. Um
möglichst zuverlässige Informationen zur Wirksamkeit von ACP bei MmD und ihren
Pflegenden zu gewinnen, wurden insbesondere hinsichtlich des Studiendesigns
strengere Einschlusskriterien für die Studien gewählt als in vorangehenden
Übersichtsarbeiten.
Methodik
Zur Erfassung der Studienlage wurde ein systematisches Review durchgeführt. Das
methodische Vorgehen folgte den Standards des „Preferred Reporting Items for
Systematic reviews and Meta-Analyses“ (PRISMA) [20 ] und wurde vorab im „National
prospective register of systematic reviews“ (PROSPERO) (Registrierungsnummer:
CRD42021277558) registriert. Für die Präzisierung der Fragestellung wurde das
PICO-Schema herangezogen.
Suchstrategie
Die systematische Literaturrecherche fand in den Datenbanken CINAHL, CENTRAL,
MEDLINE, PsycINFO und Scopus statt. Zusätzlich wurden die Literaturangaben
relevanter Artikel auf weitere geeignete Referenzen durchsucht. Die Suchmatrix
bestand aus Begriffen zu Demenz und ACP. Sofern möglich, wurde die Suche mit
Filtern zu Sprache und Publikationszeitraum präzisiert (Online Supplement
1).
Ein- und Ausschlusskriterien
Eingeschlossen wurden alle randomisiert kontrollierte Studien (RCTs), die
zwischen Januar 2017 und April 2023 in deutscher oder englischer Sprache
publiziert wurden. Zielgruppe der Intervention waren MmD, ihre pflegenden An-
und Zugehörigen (pA) oder medizinisches Fachpersonal (Fp). Gemäß der
Konsensusdefinition von Sudore et al. [12 ] sollte die Intervention einen Prozess zur Ermittlung und
Dokumentation der individuellen Werte und Präferenzen in Hinblick auf die
künftige medizinische Versorgung umfassen. In Anlehnung an die Erkenntnisse aus
der Übersichtsarbeit von Wendrich-van Dael et al. [17 ] konnte es sich dabei um einen
mehrstufigen, freiwilligen, interaktiven, kontinuierlichen und formalisierten
Prozess handeln. Beinhalten konnte dieser eine Diskussion oder ein Gespräch über
Ziele und Präferenzen für die künftige Versorgung zwischen Einzelpersonen und
medizinischem Fachpersonal, oder zwischen Betroffenen und informellen
Pflegepersonen oder zwischen Patienten, informeller Pflegperson und
medizinischem Fachpersonal. Die Kontrollgruppen sollten die Standardversorgung
oder alternative Interventionen ohne ACP erhalten. Aufgrund der mangelnden
Standardisierung und des breiten Spektrums an Endpunkten, die zur Bewertung von
ACP-Interventionen verwendet werden, wurden keine festen Endpunkte festgelegt.
Alle Endpunkte, die die Wirksamkeit von ACP erfassten, wurden eingeschlossen
(Online Supplement 2).
Studienauswahl und -qualitätsbewertung
Gemäß der PRISMA-Kriterien selektierten zwei unabhängige Begutachterinnen (AB,
JR) die Titel und Abstracts nach den definierten Ein- und Ausschlusskriterien.
Bei unklarer Einschlusseignung wurde Einigung durch Diskussion mit einem dritten
Gutachter (PK) erzielt. Alle relevanten Informationen, wie Studien-,
Interventions- und Probandencharakteristika sowie Outcomes wurden aus den
Artikeln in standardisierte Tabellen extrahiert. Die Qualität der Studien wurde
mittels Critical Appraisal Skills Programme (CASP) für RCTs [21 ] beurteilt. Die Checkliste
umfasst 11 Fragen zu Stringenz, Forschungsmethode, Relevanz und
Forschungsintegrität. Die Studienbewertungen wurden von zwei unabhängigen
Reviewerinnen (AB, JR) durchgeführt. Diskrepanzen wurden durch Diskussion
ausgeräumt.
Ergebnisse
Eingeschlossene Studien
Insgesamt konnten im Rahmen der systematischen Literaturrecherche 8.652 Studien
identifiziert werden. Nach Entfernung von Duplikaten und Screening von Titeln
und Abstracts wurden 83 Studien anhand ihrer Volltexte beurteilt. Sieben dieser
Studien wurden schlussendlich in der Synthese berücksichtigt [22 ]
[23 ]
[24 ]
[25 ]
[26 ]
[27 ]
[28 ] ([Abb. 1 ]).
Abb. 1 PRISMA-Flussdiagramm der Literaturrecherche. (Moher D,
Liberati A, Tetzlaff J, Altman DG, The PRISMA Group (2009). Preferred
Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses: The PRISMA
Statement. PLoS Med 6(7): e1000097.
doi:10.1371/journal.pmed1000097).
Bei allen eingeschlossenen Studien handelte es sich um clusterrandomisierte,
kontrollierte Studien [22 ]
[23 ]
[24 ]
[25 ]
[26 ]
[27 ]
[28 ]. In zwei Studien wurden die
Teilnehmenden zu ACP bei moderater bis schwerer Demenz geschult [24 ]
[26 ]. Eine Studie fokussierte sich
auf Menschen mit schwerer Demenz [23 ]. In zwei Fällen wurden alle Schweregrade berücksichtigt [27 ]
[28 ], wohingegen in zwei Studien
keine näheren Angaben dazu gemacht wurden [22 ]
[25 ]. Die Mehrheit der Studien wurde
in Pflegeheimen durchgeführt [23 ]
[25 ]
[26 ]
[27 ]. Eine Studie wurde mithilfe von
Allgemeinärzten unterschiedlicher Praxen umgesetzt [28 ], eine fand im Kontext
afroamerikanischer, religiöser Gruppen statt [24 ] und eine im Rahmen ambulant
betreuter Wohneinrichtungen [22 ].
Bei den Interventionen handelte es sich um Schulungen, Trainingsseminare oder
Workshops [22 ]
[24 ]
[25 ]
[28 ], Videos [23 ]
[26 ] und Meetings von pA mit einer
geschulten Pflegefachkraft [27 ]
([Tab. 1 ]).
Tab. 1 Studiencharakteristika
Autor, Jahr
Land
ZG
IG
KG
Setting
Demenz-schweregrad
Intervention
Kontrolle
ID/FU-Zeitpunkte
Bonner et al. 2021
USA
pA
n=173 pA
n=185 pA
4 afro-amerikanische Kirchen
moderat bis schwer
Unterrichtseinheiten, Hausaufgaben, interaktive Diskussionen
zu ACP
Unterrichtseinheiten, Hausaufgaben, interaktive Diskussionen
zu Gesundheitsförderung
ID: 4 W, wöchentlich je 1 Std FU: 4, u. 20 W nach
Intervention
Brazil et al. 2018
Nordirland
pA
n=67 pA
n=117 pA
24 Pflegeheime
alle
Meetings mit geschulter Pflegekraft, ACP-Handbuch
Standardpflege
ID: 2 Meetings FU: 6 W nach Baseline-Erhebung;
Überprüfung der Patientenakten 6 M nach FU-Erhebung
Dobbs et al. 2023
USA
Fp
n=17 pP n=73 MmD
n=6 pP n=45 MmD
10 betreute Wohn-einrichtungen
nicht berichtet
ACP-Unterrichtseinheiten, Handbuch
Standardpflege
ID: 4 Sessions je 1,5 Std FU: 3 u. 6 M nach
Intervention
Goosens et al. 2020
Belgien
Fp
n=160 pP
n=151 pP
46 Pflegeheime
nicht berichtet
ACP-Workshops, Hausaufgaben, Unterstützung bei der
Implementierung
kein Training
ID: 1 M, 2 Workshops von je 4 Std FU: 3 u. 6 M nach
Intervention
Hanson et al. 2017
USA
pA
n=151 Dyade MmD/pA
n=151 Dyade MmD/pA
22 Pflegeheime
moderat bis schwer
ACP-Video, strukturierte Diskussion mit dem
Pflegepersonal
Video zur Interaktion mit MmD, übliches Pflegeplanungstreffen
ID: 18 Min Video und Diskussion FU: 3, 6 und 9 M nach
Intervention
Mitchell et al. 2018
USA
pA
n=212 Dyade MmD/pA
n=190 Dyade MmD/pA
64 Pflegeheime
schwer
ACP-Video, Formular zur Dokumentation
übliche ACP-Praktiken
ID: 12 Min Video FU: 3, 6, 9, u. 12 M nach
Intervention
Tilburgs et al. 2020
Niederlande
Fp
n=19 pP n=73 Dyade MmD/pA
n=19 pP n=67 Dyade MmD/pA
38 Allgemeinmediziner
alle
ACP-Trainingsprogramm, Handbuch, Telefonberatungen
Informationen über Hintergrund, der Studie,
Standardpflege
ID: 2 Workshops je 3 Std FU: 6 M nach Intervention
Abkürzungen: ACP: Advance Care Planning; Fp: Fachpersonal; FU: Follow-Up;
ID: Interventionsdauer; IG: Interventionsgruppe; KG: Kontrollgruppe; M:
Monate; Min: Minuten; MmD: Menschen mit Demenz; pA: pflegende A- und
Zungehörige; Std: Stunden; W: Wochen; ZG: Zielgruppe
Studienqualität der eingeschlossenen Studien
Die gemäß CASP durchgeführte Bewertung zeigte eine moderate Studienqualität
([Tab. 2 ]). Das größte
Verzerrungsrisiko lag in der mangelnden Verblindung der Studienteilnehmenden und
des Studienpersonals. Der Prozess der Randomisierung konnte mit Ausnahme von
einer Studie [24 ] in allen Fällen
nachvollzogen werden. Allerdings zeigten sich in drei Studien [23 ]
[24 ]
[25 ] dennoch gewisse Unterschiede in
den Zusammensetzungen der Vergleichsgruppen, sodass hier ein gewisses
Verzerrungspotential nicht auszuschließen war. Außerdem bestanden aufgrund der
relativ kleinen Stichproben (n=118–402) Bedenken hinsichtlich der
Generalisierbarkeit der Ergebnisse. In einer Studie wurden zudem keine Angaben
zur Signifikanz der Ergebnisse gemacht [22 ].
Tab. 2 Beurteilung der Studienqualität nach Critical Appraisal
Skills Programme (CASP)
Studie
Hat die Studie eine klar umrissene Fragestellung?
War die Zuweisung der Patienten randomisiert?
Wurden alle Teilnehmenden am Ende der Studie ordnungsgemäß
erfasst?
Wurden Patienten, medizinisches Personal und Studien-personal
verblindet?
Waren die Gruppen zu Beginn der Studie ähnlich?
Wurden die Gruppen abgesehen von der Intervention
gleich-behandelt?
Wie groß war der Effekt der Intervention?
Wie genau war die Schätzung des Behandlungs-effekts?
Können die Ergebnisse auf die lokale Bevölkerung oder auf
Ihren Kontext übertragen werden?
Wurden alle klinisch relevanten Outcomes berücksichtigt?
Sind die Vorteile die Schäden und Kosten wert?
Bonner et al. 2021
⊕
⊖
⊕
⊖
⊖
⍰
⊕
⊕
⊖
⊕
⊕
Brazil et al. 2018
⊕
⊕
⊕
⊖
⊕
⍰
⊕
⊕
⊖
⊕
⊕
Dobbs et al. 2023
⊕
⊕
⊕
⊖
⊕
⍰
⊕
⊖
⊖
⊖
⊕
Goosens et al. 2020
⊕
⊕
⊕
⊖
⊖
⍰
⊕
⊕
⊖
⊖
⊕
Hanson et al. 2017
⊕
⊕
⊕
⊖
⊕
⊕
⊕
⊕
⊖
⊕
⊕
Mitchell et al. 2018
⊕
⊕
⊕
⊖
⊖
⍰
⊕
⊕
⊖
⊕
⊕
Tilburgs et al. 2020
⊕
⊕
⊕
⊖
⊕
⍰
⊕
⊕
⊖
⊕
⊕
⊕ ja ⊖ nein ⍰ unklar
ACP-Interventionen für pflegende An- und Zugehörige
Alle vier eingeschlossenen Studien, die sich an die pA von MmD richteten, konnten
positive Effekte der ACP-Interventionen nachweisen [23 ]
[24 ]
[26 ]
[27 ] ([Tab. 3 ]). Dementsprechend
verbesserte sich in der IG einer Studie das Wissen zu Demenz und zu
lebensverlängernden Maßnahmen sowie die Selbstwirksamkeit der pA der IG
signifikant [24 ]. In einer anderen
Studie führte die Intervention zu einer Verringerung des Entscheidungskonflikt
der pA und zu einer positiveren Beurteilung der Versorgungssituation,
insbesondere hinsichtlich der Unterstützung bei der Entscheidungsfindung und der
Kommunikation [27 ]. Auch die pA
der IG der Studie von Hanson et al. erlebten eine signifikant verbesserte
Kommunikation. Sie stimmten nach 9 Monaten signifikant öfter mit dem
medizinischen Fachpersonal bezüglich der Behandlungsziele überein als die pA der
KG und es wurden mehr Behandlungsziele und Patientenverfügungen dokumentiert
[26 ]. Die Videointervention
von Mitchell et al. bewirkte ebenfalls mehr Behandlungsziel-Diskussionen und
Sondenernährungsverfügungen [23 ].
Tab. 3 Ergebnisse für Intervention für pflegende An- und
Zugehörige
Studie
Endpunkte
Zeitpunkt
IG
KG
Signifikanz
Bonner et al. 2021
Wissen Demenz
4 Wochen
5,18±2,34
2,88±2,46
p=0,1759
20 Wochen
10,61±2,51
5,48±2,51
p=0,0004
Wissen CPR
4 Wochen
15,67±3,60
− 1,75±3,75
p<0,0001
20 Wochen
14,40±3,85
5,81±3,85
p=0,0017
Wissen MV
4 Wochen
12,27±3,45
2,10±3,61
p<0,0001
20 Wochen
15,90±3,70
− 0,81±3,69
p<0,0001
Wissen TF
4 Wochen
9,69±3,83
0,16±4,01
p=0,0006
20 Wochen
13,88±4,09
− 4,83±4,08
p<0,0001
Wissen Gesundheitsförderung
4 Wochen
− 0,75±2,99
4,48±3,08
p=0,0151
20 Wochen
− 0,02±3,19
6,44±3,16
p=0,0042
Selbstwirksamkeit
4 Wochen
0,82±0,15
0,27±0,16
p<0,0001
20 Wochen
0,70±0,16
0,26±0,16
p<0,0001
Absicht
4 Wochen
72,7%±8,3%
68,1%±8,7%
p=0,5474
20 Wochen
64,1%±10,1%
57,1%±10,3%
p=0,3401
Verhalten
4 Wochen
13,9%±6,2%
12,9%±6,3%
p=0,8307
20 Wochen
10,7%±6,0%
14,0%±6,8%
p=0,4722
Brazil et al. 2018
Entscheidungskonflikte pA (DCS) Gesamt
Baseline
28,3±22,3
34,7±21,0
6 Wochen
18,3±19,7
30,7±20,5
p<0,001
DCS Informiertheit
Baseline
33,8±26,0
39,5±26,2
6 Wochen
20,2±22,7
37,4±25,7
p<0,001
DCS Werteklarheit
Baseline
33,2±28,3
36,2±24,8
6 Wochen
21,2±25,2
32,5±24,0
p=0,03
DCS Unterstützung
Baseline
26,8±24,2
31,6±21,5
6 Wochen
17,1±19,5
27,4 20,9
p<0,001
DCS Unsicherheit
Baseline
34,4±27,5
38,2±22,2
6 Wochen
21,6±21,6
31,8±21,2
p=0,01
DCS Entscheidung
Baseline
24,4±22,1
29,6±21,7
6 Wochen
16,8±21,0
25,8±19,7
p<0,001
Psychische Belastung pA (GHQ)
Baseline
11,4±5,3
12,6±6,1
6 Wochen
9,9±6,1
11,6±5,4
p=0,44
Beurteilung der Versorgung (FPCS) Gesamt
Baseline
138,0±21,4
131,0±22,9
6 Wochen
144,6±25,6
133,6±23,8
p=0,01
FPCS Versorgung
Baseline
61,1±10,6
59,1±11,3
6 Wochen
63,6±12,3
60,1±11,4
p=0,11
FPCS Familie
Baseline
28,7±7,1
26,8±7,1
6 Wochen
32,7±7,2
28,2±7,3
p<0,001
FPCS Kommunikation
Baseline
34,3±6,9
33,1±5,2
6 Wochen
35,6±6,9
33,2±5,4
p<0,001
FPCS Unterbringung
Baseline
12,9±1,2
12,2±1,8
6 Wochen
12,7±1,9
12,2±1,9
p=0,21
DNR-Verfügungen
6 Wochen
51%
42%
p=0,18
KH-Einweisungen
6 Wochen
7%
18%
p=0,12
Sterbeort
PH
6 Wochen
86%
80%
p=0,94
KH
6 Wochen
14%
20%
Hanson et al. 2017
Kommunikationsqualität (QOC) Gesamt
Baseline
5,5±1,7
5,6±1,7
p=0,59
3 Monate
6,0±2,0
5,6±1,8
p=0,05
9 Monate
5,8±2,4
5,6±1,9
p=0,19
QOC Allgemein
Baseline
8,4±1,8
8,4±1,7
p=0,97
3 Monate
8,6±1,7
8,7±1,6
p=0,63
9 Monate
8,2±2,3
8,6±1,9
p=0,03
QOC Lebensende
Baseline
2,9±2,3
3,1±2,3
p=0,53
3 Monate
3,7±2,7
3,0±2,6
p=0,02
9 Monate
3,9±3,1
3,1±2,6
p=0,03
Übereinstimmung Familie mit Gesundheitsdienstleister
Baseline
63,2%
68,2%
p=0,47
3 Monate
77,2%
70,1%
p=0,12
9 Monate
88,4%
71,2%
p=0,001
Komfort als Haupt-BZ
Baseline
63,6%
68,9%
p=0,38
3 Monate
69,3%
70,3%
p=0,56
9 Monate
81,0%
78,4%
p=0,55
ACP Problem-Score≥1
Baseline
53,8%
50,7%
p=0,98
3 Monate
62,5%
73,9%
p=0,06
9 Monate
68,3%
66,9%
p=0,82
Kommunikation über BZ mit Pflege/Sozialdienst
Baseline
89,4%
91,4%
p=0,60
3 Monate
84,3%
82,6%
p=0,49
9 Monate
81,0%
81,8%
p=0,93
Kommunikation über BZ mit Arzt
Baseline
56,3%
55,6%
p=0,78
3 Monate
25,7%
21,0%
p=0,52
9 Monate
25,9%
25,0%
p=0,94
Kommunikation über BZ mit Nurse Practitioner
Baseline
38,4%
36,4%
p=0,55
3 Monate
30,0%
26,1%
p=0,74
9 Monate
36,7%
18,9%
p=0,02
Symptommanagement (SM-EOL)
Baseline
32,7±8,9
33,5±8,5
p=0.56
6 Monate
32,2±9,0
33,2±8,8
p=0,75
9 Monate
32,6±9,7
33,7±8,6
p=0,48
Zufriedenheit mit der Versorgung (SWC-EOLD)
Baseline
30,8±5,4
30,1±5,2
p=0,40
6 Monate
31,4±5,6
31,7±5,1
p=0,17
9 Monate
31,0±5,9
31,6±5,3
p=0,16
Palliativpflege Behandlungsplan Domänen-Score
Baseline
5,1±2,2
4,8±1,9
p=0,26
6 Monate
5,6±2,0
4,7±1,8
p=0,02
9 Monate
5,9±2,2
5,3±1,9
p=0,17
Dokumentierte BZ
Baseline
46%
30%
p=0,06
6 Monate
91%
42%
p<0,001
9 Monate
95%
52%
p<0,001
MOLST-Verfügungen
Baseline
25%
15%
p=0,33
6 Monate
34%
15%
p=0,12
9 Monate
35%
16%
p=0,05
DNR- Verfügungen
Baseline
82%
84%
p=0,97
6 Monate
84%
90%
p=0,52
9 Monate
85%
91%
p=0,04
DNH- Verfügungen
Baseline
23%
23%
p=0,73
6 Monate
33%
30%
p=0,63
9 Monate
36%
36%
p=0,91
DNTF- Verfügungen
Baseline
33%
20%
p=0,22
6 Monate
45%
26%
p=0,58
9 Monate
46%
31%
p=0,20
Symptombehandlungsverfügungen
6 Monate
52%
68%
p=0,71
9 Monate
67%
75%
p=0,39
Hospizaufnahmen
Baseline
7
8
p=0,99
6 Monate
11
13
p=0,72
9 Monate
17
18
p=0,97
KH-Einweisungen
9 Monate
0,08
0,16
p=0,02
Mitchell et al. 2018
Behandlungspräferenz Komfort
Baseline
65,1%
62,1%
[0,85; 1,94]
3 Monate
72,2%
75,1%
[0,76; 1,94]
6 Monate
73,2%
76,9%
[0,58; 1,58]
9 Monate
75,2%
81,0%
[0,38; 1,23]
12 Monate
76,1%
82,1%
[0,38; 1,38]
DNH-Verfügungen
3 Monate
60,2%
58,2%
[0,74; 1,77]
6 Monate
63,0%
63,0%
[0,69; 1,69]
9 Monate
66,4%
66,1%
[0,66; 1,69]
12 Monate
68,2%
66,7%
[0,66; 1,72]
DNTF-Verfügungen
3 Monate
67,3%
57,7%
[0,91; 2,34]
6 Monate
70,1%
61,9%
[1,13; 2,82]
9 Monate
72,0%
63,0%
[1,22; 2,16]
12 Monate
76,3%
64,0%
[1,28; 3,91]
DNIH-Verfügungen
3 Monate
36,5%
28,0%
[0,91; 2,34]
6 Monate
37,4%
31,7%
[0,83; 2,12]
9 Monate
39,8%
34,9%
[0,83; 2,16]
12 Monate
43,1%
36,0%
[0,93; 2,44]
BZ-Diskussionen
3 Monate
16,1%
7,9%
[1,20; 5,54]
6 Monate
23,2%
15,3%
[0,94; 3,07]
9 Monate
29,9%
22,2%
[0,87; 2,54]
12 Monate
34,1%
25,4%
[0,86; 2,70]
Abkürzungen: ACP: Advance Care Planning; BZ: Behandlungsziel; CPR:
cardiopulmonary resuscitation; DNH: Do-Not-Hospitalize; DNIH:
Do-Not-Intervenous Hydrate; DNR: Do-Not-Resuscitate; DNT:
Do-Not-Tube-Feed; IG: Interventionsgruppe; KG: Kontrollgruppe; KH:
Krankenhau; MOLST: Medical Orders for Life-Sustaining Treatment; MV:
mechanical ventilation; pA: pflegende An- und Zugehörige; TF: tube
feeding
Für eine Vielzahl von Outcomes blieb die Studienlage jedoch uneindeutig und
erlaubte keine abschließende Beurteilung der Wirksamkeit von ACP. Während
beispielsweise die Ergebnisse von Brazil et al. [27 ] auf positive Effekte von ACP
auf die Zufriedenheit mit der Versorgung hindeuteten, konnten Hanson et al.
[26 ] keine signifikanten
Verbesserungen nachweisen. Ebenso lagen keine einheitlichen Ergebnisse
hinsichtlich der Auswirkungen von ACP auf die Dokumentation von Pflegezielen und
Patientenverfügungen [23 ]
[24 ]
[26 ]
[27 ] und die Anzahl der
Krankenhauseinweisungen [26 ]
[27 ] vor. Signifikante negative
Auswirkungen der Interventionen wurden jedoch in keiner der eingeschlossenen
Studien berichtet [23 ]
[24 ]
[26 ]
[27 ].
ACP-Interventionen für medizinisches Fachpersonal
In drei der eingeschlossenen Studien war medizinisches Fp die Zielgruppe der
ACP-Interventionen [22 ]
[25 ]
[28 ]. Hierbei handelte es sich um
Mitarbeitende in Pflegeheimen [25 ]
und ambulant betreuten Wohngemeinschaften [22 ] sowie Allgemeinmediziner [28 ]. Alle Studien konnten positive
Auswirkungen berichten ([Tab.
4 ]). So führten die ACP-Interventionen zu einem Anstieg an
ACP-Konversationen [22 ]
[28 ]. Für einige Outcomes, wie zum
Beispiel die Kompetenz der pA, die Lebensqualität der MmD oder die
Gesundheitskosten [28 ] konnten
jedoch keine signifikanten Verbesserungen gegenüber der KG nachgewiesen werden.
Hinsichtlich des Einflusses von ACP-Interventionen auf das Niveau der
gemeinsamen Entscheidungsfindung zwischen Fp und MmD kamen die eingeschlossenen
Studien zu heterogenen Ergebnissen. Während die Werte in der Studie von Goossens
et al. [25 ] durch die Intervention
signifikant anstiegen, wurden in der Studie von Tilburgs et al. [28 ] keine eindeutigen Auswirkungen
deutlich.
Tab. 4 Ergebnisse für Interventionen für medizinisches
Fachpersonal
Studie
Endpunkte
Zeitpunkt
IG
KG
Signifikanz
Dobbs et al. 2023
ACP-Diskussionen
Baseline
12,3%
8,2%
–
3 Monate
50,1%
12,0%
–
6 Monate
51,1%
23,0%
–
Hospizeinweisung
Baseline
0,0%
0,0%
–
3 Monate
11,7%
3,8%
–
6 Monate
69,4%
75,0%
–
Schmerzscreening
Baseline
17,9%
22,3%
–
3 Monate
31,0%
35,6%
–
6 Monate
39,0%
47,3%
–
Goosens et al. 2020
SDM Level (OPTION-12)
Baseline
26,59±9,36
27,46±11,74
3 Monate
53,49±13,16
24,98±9,22
p<0,001
6 Monate
56,00±11,57
22,27±9,33
p<0,001
SDM Wichtigkeit (IFC-SDM)
Baseline
4,46±0,42
4,50±0,42
3 Monate
4,64±0,36
4,49±0,45
p=0,031
6 Monate
4,62±0,44
4,56±0,42
p=0,458
SDM Frequenz (IFC-SDM)
Baseline
3,45±0,86
3,56±0,87
3 Monate
3,67±0,88
3,48±0,84
p=0,201
6 Monate
3,75±0,90
3,59±0,84
p=0,436
SDM Kompetenz (IFC-SDM)
Baseline
3,73±0,52
3,79±0,48
3 Monate
3,91±0,31
3,75±0,38
p=0,010
6 Monate
3,95±0,48
3,72±0,46
p=0,041
Tilburgs et al. 2020
Diskutierte ACP-Präferenzen
6 Monate
2,3±2,99
0,2±0,7
p<0,001
Diskutierte medizinische Präferenzen
6 Monate
0,8±1,2
0,1±0,5
p=0,003
Diskutierte nicht-medizinische Präferenzen
6 Monate
1,5±2,1
0,1±0,4
p<0,001
Lebensqualität (DEMQOL)
6 Monate
58,1±6,9
57,8±7,1
p=0,8
Erlebtes SDM-Level
6 Monate
21,7±2,9
22,1±3,4
p=0,53
Erlebtes Kompetenzlevel (SCQ)
6 Monate
94,3±11,9
97,8±13,3
p=0,17
QALYs
6 Monate
0,3±0,1
0,3±0,1
p=0,43
Gesundheitskosten (RUD)
6 Monate
10111,7±4505,6
10412,6±3344,7
p=0,66
Abkürzungen: ACP: Advance Care Planning; IG: Interventionsgruppe; KG:
Kontrollgruppe; QALYs: qualitätskorrigierte Lebensjahre; SDM: Shared
Decision-Making
Diskussion
Im Rahmen des systematischen Reviews konnten sieben RCTs zu Auswirkungen von ACP auf
MmD und ihre Pflegenden identifiziert und analysiert werden. Alle eingeschlossenen
Studien konnten signifikanten Verbesserungen für MmD und deren Pflegende in
unterschiedlichen Domänen nachweisen. Insgesamt erlaubten die Ergebnisse der
identifizierten RCTs jedoch keine eindeutige Beurteilung der Wirksamkeit der
ACP-Interventionen. Dies lag unter anderem an der unterschiedlichen Methodik und
Qualität der durchgeführten Studien. Des Weiteren erschwerte die Heterogenität der
erhobenen Outcomes einen direkten Vergleich der Interventionen und ließ nur bedingt
eine Gesamtinterpretation der Ergebnisse zu.
Darüber hinaus hat sich die Mehrheit der eingeschlossenen Studien auf die Messung
von
Prozessparametern sowie von Endpunkten aus dem Bereich Kommunikation,
Symptommanagement oder Lebensqualität konzentriert. Wichtige Ergebnisparameter von
ACP blieben dagegen in vielen Studien unberücksichtigt. Insbesondere die
Übereinstimmung der Wünsche der Betroffenen mit der tatsächlich durchgeführten
Behandlung, das postulierte Ziel von ACP, wird in keiner der analysierten Studien
erfasst. Wenngleich die Messung dieser Zielkonkordanz komplexe Herausforderungen mit
sich bringt, erklärte auch eine internationale Delphi-Runde diese als wichtigsten
Outcomeparameter von ACP-Interventionen [29 ]. Die im Rahmen dieser und vorangehender Arbeiten [10 ]
[17 ]
[18 ]
[19 ]
[30 ] festgestellte Diskrepanz zwischen
den gemessenen Endpunkten und dem zentralen Ziel von ACP sowie die generelle
Heterogenität der gemessenen Outcomes unterstreicht deutlich die Notwendigkeit, in
künftigen Studien die Messung der Zielkonkordanz zu verbessern und die Outcomes
weiter zu standardisieren. Des Weiteren zeigte die Synthese der Studien, dass die
MmD in den berücksichtigten Studien nach wie vor nur in geringem Maße direkt in
ACP-Interventionen miteinbezogenen wurden und die Mehrheit der Interventionen erst
in fortgeschrittenen Demenzstadien einsetzten. Bereits Kelly et al. [19 ] stellten in ihrer Übersichtsarbeit
fest, dass das Ausmaß der Teilhabe von MmD stark vom Setting abhängt. Die
Wahrscheinlichkeit, dass MmD bei Interventionen im häuslichen Umfeld miteinbezogen
werden, sei demnach deutlich höher als bei Personen, die bereits im Pflegeheim
lebten. Die Mehrheit der Interventionen, der im vorliegenden Review eingeschlossenen
Studien, wurde in Pflegeheimen durchgeführt [23 ]
[25 ]
[26 ]
[27 ]. Zudem befand sich der Großteil der
Studienteilnehmenden bereits in weiter fortgeschrittenen Demenzstadien [23 ]
[24 ]
[26 ]. Das Kernziel von ACP ist es die
individuellen Präferenzen der Betroffenen im klinischen Handeln zu berücksichtigen
und eine patientenzentrierte Versorgung zu gewährleisten. Um MmD in ACP-Prozesse
bestmöglich einzubinden, wären daher aufgrund der Progredienz der Erkrankung,
möglichst früheinsetzende ACP-Interventionen geboten. Bislang wurden solche Modelle
aber nur in wenigen Primärstudien untersucht [31 ]
[32 ] und die Aussagekraft dieser Studien
ist aufgrund der Qualität und des gewählten Studiendesigns beschränkt. Hier wären
rigorose randomisiert-kontrollierte Studien wünschenswert.
Neben der mangelnden frühzeitigen Einbindung von MmD in ACP bestehen weitere
demenzspezifische Barrieren für eine erfolgreiche Implementation. Demnach spielen
insbesondere Unsicherheiten hinsichtlich des Timings und der verschiedenen
ACP-Optionen sowie mangelndes Wissen über Demenz und den Krankheitsverlauf eine
entscheidende Rolle [33 ]
[34 ]
[35 ]. Für Allgemeinmediziner bestehen
darüber hinaus oftmals Schwierigkeiten in der Beurteilung der Entscheidungsfähigkeit
von MmD und im Umgang mit sich verändernden Präferenzen [34 ].
Zusammenfassend unterstreichen die Ergebnisse des systematischen Reviews, dass
ACP-Interventionen, wie Videos und Schulungen, ein wirksames Instrument sein können,
um ACP für MmD und ihre Pflegenden erfolgreich umzusetzen. Es wird jedoch auch
deutlich, dass die derzeitige Evidenz nicht ausreicht um die Wirksamkeit von ACP und
die Überlegenheit von bestimmten Interventionen gegenüber anderen abschließend zu
beurteilen. Es ist daher dringend notwendig die Wirksamkeit von komplexen
ACP-Interventionen im Rahmen von qualitativ hochwertigen Studien zu untersuchen.
Dabei gilt es sowohl die verwendeten Outcomes zu standardisieren als auch die
Wirksamkeit der Interventionen hinsichtlich der primären Zielsetzung von ACP, und
nicht nur in Bezug auf Prozessparameter, zu evaluieren.
Limitationen
Aufgrund der Heterogenität der Definitionen von ACP und der Einschränkungen
hinsichtlich Studiendesign, Publikationsjahr und Sprache ist nicht auszuschließen,
dass relevante Artikel nicht identifiziert wurden und deshalb im Rahmen der Synthese
nicht berücksichtigt wurden.
Die Ergebnisse der systematischen Übersichtsarbeit zeigen, dass ACP das Potential
hat
die Behandlungsplanung und Versorgungssituation von MmD und ihre pA signifikant zu
verbessern. Für die Gewährleistung einer personenzentrierten und
bedürfnisorientierten Versorgung von MmD, ist eine frühzeitige und systematische
Implementierung von ACP unter Berücksichtigung möglicher Barrieren essenziell. Um
ACP gewinnbringend zu realisieren, ist daher die Förderung von Schulungen und
Aufklärung zum Thema ACP bei MmD unerlässlich.