Rehabilitation (Stuttg)
DOI: 10.1055/a-2707-9142
Originalarbeit

Entwicklung und Pilotierung einer internetbasierten Selbsthilfe-Intervention zur Unterstützung der Rückkehr an den Arbeitsplatz nach stationärer Rehabilitation

Development and piloting of an internet-based self-help intervention to support return to work after inpatient rehabilitation

Autor*innen

  • Adina Kreis

    1   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Julia Klimesch

    1   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Manfred Beutel

    1   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Ingo Dahn

    2   Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP), Kaiserslautern
  • Annika Schiller

    1   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Dirk Schulz

    3   Zentrum für Audiovisuelle Produktion (ZAP) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Guido Loy

    4   Psychosomatische Klinik, Rhön Klinikum Campus Bad Neustadt an der Saale
  • Hiltrud Zajac

    4   Psychosomatische Klinik, Rhön Klinikum Campus Bad Neustadt an der Saale
  • Gregor Kosmuetzky

    5   Klinik Berlin, Reha-Zentrum Bad Driburg
  • Heike Mikus

    5   Klinik Berlin, Reha-Zentrum Bad Driburg
  • Johannes Eckard Sträßner

    6   Reha Zentrum Schömberg Klinik Schwarzwald, Schömberg
  • Thomas Wilde

    7   ctt Reha-Fachkliniken GmbH, Psychosomatische Fachklinik Sankt Franziska-Stift, Bad Kreuznach
  • Martin Leber

    7   ctt Reha-Fachkliniken GmbH, Psychosomatische Fachklinik Sankt Franziska-Stift, Bad Kreuznach
  • Rebecca Kilian

    1   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Julian Holz

    1   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Rüdiger Zwerenz

    1   Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Fördermittel

Die Studie wurde von der Deutschen Rentenversicherung Bund (Förderkennzeichen AZ 8011-106-31/31.134) gefördert.

Zusammenfassung

Ziel der Studie

Die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer stationären medizinischen Rehabilitation stellt für viele Rehabilitand*innen eine erhebliche Herausforderung dar. Ist eine herkömmliche Reha-Nachsorge nicht verfügbar, bietet internetbasierte Nachsorge eine effektive Alternative, um die während der Behandlung gesetzten Ziele und Handlungspläne in den privaten und beruflichen Alltag zu integrieren. In diesem Beitrag wird die Entwicklung und Pilotierung der internetbasierten Selbsthilfe-Intervention „marena“ (Meine arbeitsbezogene Rehabilitationsnachsorge) vorgestellt. Die Intervention zielt darauf ab, Rehabilitand*innen in diesem Übergangsprozess zu unterstützen, erarbeitete Handlungs- und Bewältigungspläne effektiv in ihren Alltag zu übertragen und erzielte Gesundheitseffekte zu erhalten.

Methodik

Die Intervention wurde in einem agilen, iterativen Prozess auf Basis einer umfassenden Literaturrecherche und Expert*inneninterviews entwickelt. Die Funktionen und Inhalte der Intervention wurden während der Entwicklung kontinuierlich mithilfe von Rückmeldeschleifen mit Expert*innen verfeinert. Partizipativ wurden Rehabilitand*innen eingebunden, um potenzielle Usability-Probleme bei der Inanspruchnahme zu identifizieren sowie Usability (Nutzungsfreundlichkeit) und User Experience (Nutzererfahrung) zu bewerten.

Ergebnisse

Marena umfasst unter anderem eine Aufgabenplanung mit vorgefertigten Nachsorge-Plänen, eine Wissensbasis mit häufigen Fragen und Antworten sowie bewährte Strategien und Übungen aus der Rehabilitation. Die zentralen Techniken zur Verhaltensänderung umfassen das Setzen von Nachsorgezielen, die Bereitstellung von Informationen und die Unterstützung des Selbstmonitorings. An der Pilotstudie haben N=7 Teilnehmende teilgenommen. Die Usability wurde mit einem System Usability Score von 75,33 (SD=6,97) als gut bewertet. Die Nutzererfahrung wurde im User Experience Questionnaire mit einem durchschnittlichen Gesamtwert von 1,02 (SD=1,07) als durchschnittlich eingestuft. Insgesamt wurden 38 Usability-Probleme identifiziert. Die häufigsten und schwerwiegendsten Usability-Probleme traten in den Bereichen Darstellung und Funktionalität auf.

Schlussfolgerung

Trotz einiger Einschränkungen liefert die Pilotstudie wertvolle Einblicke in die Interaktion der Nutzenden mit der Intervention. Die Untersuchung identifizierte zentrale Usability-Probleme, wodurch konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Anwendung abgeleitet und umgesetzt werden konnten. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutsamkeit der Pilotierung internetbasierter Interventionen mit zukünftigen Nutzenden, um Usability-Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Die Intervention wird derzeit in einer randomisiert kontrollierten Studie auf ihre Wirksamkeit evaluiert.

Abstract

Purpose

Returning to the workplace after inpatient medical rehabilitation poses significant challenges for many rehabilitants. When conventional rehabilitation aftercare is not available, internet-based aftercare offers an effective alternative to support rehabilitants in incorporating action and coping strategies developed during rehabilitation into daily personal and professional life. This paper presents the development and pilot testing of the internet-based self-help intervention "marena" (My Work-Related Rehabilitation Aftercare), which was designed to support rehabilitants during this complex transition.

Methods

The intervention was developed in an agile, iterative process based on comprehensive literature research and expert interviews. Its features and content were continuously refined through expert feedback loops. Rehabilitants were actively involved in order to identify potential usability problems and evaluate usability and user experience.

Results

Marena includes, among other elements, task planning with pre-designed aftercare plans, a knowledge base with frequently asked questions, and established rehabilitation strategies and exercises. Marena promotes key behaviour change techniques by providing information and supporting self-monitoring and setting aftercare goals. The pilot study included n=7 participants. Usability was rated as good, achieving a System Usability Score of 75.33 (SD=6.97). User experience was assessed in the User Experience Questionnaire with an overall score of 1.02 (SD=1.07), indicating an average rating. A total of 38 usability issues were identified, with the most frequent and severe problems occurring in the areas of design and functionality.

Conclusion

Despite some limitations, the pilot study provides valuable insights into user interactions with the intervention. The investigation identified key usability issues, which led to specific optimizations of the application. The results highlight the importance of pilot-testing internet-based interventions with future users for identifying usability-problems early on. The intervention is currently undergoing evaluation for effectiveness in a randomized controlled trial.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. Dezember 2025

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