ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117(6): 274-282
DOI: 10.1055/s-0028-1082277
Wissenschaft
Chirurgie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einschätzung verschiedener Schwierigkeitsgrade bei der operativen Entfernung unterer Weisheitszähne

Assessment of Various Degrees of Difficulty in the Surgical Removal of Mandibular Wisdom TeethJ. Stoltz1 , W. Sümnig2
  • 1Neubrandenburg
  • 2Universitätsklinik und Poliklinik für Mund–, Kiefer– und Gesichtschirurgie, Greifswald
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Publication Date:
08 July 2008 (online)

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Die operative Entfernung unterer Weisheitszähne zählt mit zu den häufigsten Eingriffen in der dentoalveolären Chirurgie. Dabei handelt es sich um Eingriffe, die mit relativ hohen Komplikationsraten verbunden sein können.

Juristische Konsequenzen nach Schädigungen des N. alveolaris inferior, des N. lingualis, nach Unterkieferfrakturen etc. sind nicht selten die Folge.

Die richtige Einschätzung des Verhältnisses zwischen dem Schwierigkeitsgrad einer Weisheitszahnentfernung und dem Erfahrungsniveau des Operateurs ist u. a. eine Voraussetzung zur Vermeidung folgenschwerer Komplikationen. Zur sicheren Bewertung des Schwierigkeitsgrades wurde in einer Studie an 978 Weisheitszähnen bei 578 Patienten ein Prognoseindex für die Entfernung unterer Weisheitszähne modifiziert bzw. erstellt. Der Index setzt sich aus einem bekannten Schwierigkeitsindex in Abhängigkeit von der Retentionsart und 2 in der Panoramaschichtaufnahme erkennbaren Risikofaktoren zusammen und ist somit ein reiner präoperativer Prognoseindex.

The operative removal of mandibular wisdom teeth is one of the most common procedures in dentoalveolar surgery. These operations can often be associated with relatively high complication rates. Lawsuits after damage to the N. alveolaris inferior, N. lingualis after mandibular fractures etc. are frequently the result.

Correct assessment of the relationship between the degree of difficulty of wisdom tooth extraction and the experience level of the operator is one of the requirements for avoiding far–reaching complications. To reliably evaluate the difficulty degree, a prognosis index for the removal of mandibular wisdom teeth was modified or created in a study on 978 wisdom teeth in 578 patients. The index comprises an established difficulty index depending on retention type and two further risk factors recognizable in the orthopantogram, and is therefore a purely pre–operative prognosis index.

Literatur

1 Für die Unterstützung bei der Aufarbeitung der Daten bedanken wir uns sehr bei Herrn Dr. Bernd Jäger, Institut für Biometrie und Medizinische Informatik der Universität Greifswald.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Wolfgang Sümnig

Klinik und Poliklinik für Mund–, Kiefer– und Gesichtschirurgie/Plastische Operationen (Direktor: Prof. Dr. Dr. Hans–Robert Metelmann) Ernst–Moritz–Arndt–Universität Greifswald

Rotgerberstr. 8

17475 Greifswald

Email: suemnig@uni-greifswald.de