Nach einem Schlaganfall erkranken mehr als 50 % der Patienten an einer Depression.
Umgekehrt erhöht auch eine Depression das Schlaganfallrisiko.
Die Arbeitgruppe um Prof. Robert Robinson, Iowa, untersuchten jetzt in einer randomisierten,
placebokontrollierten Multizenterstudie, ob eine Depression nach Schlaganfall mittels
problemlösungsorientierter Psychotherapie oder medikamentöser Therapie mit einem selektiven
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Escitalopram) vermieden werden kann. Studienendpunkt
war eine Poststroke-Depression nach 12 Monaten gemäß DSM-IV. In die Studie wurden
176 Patienten eingeschlossen, die innerhalb der letzten 3 Monate einen Schlaganfall
erlitten hatten. Depressionen waren bei den Patienten zuvor nicht bekannt.
Sowohl in der Escitalopramgruppe (8,5 %) als auch in der Psychotherapiegruppe traten
signifikant seltener Depressionen auf als in der Placebogruppe (22,4 %) (jeweils p
< 0,001 vs. Placebo). Dieses Ergebnis blieb auch dann noch signifikant, wenn die Daten
für Alter oder Geschlecht normalisiert wurden. Jetzt muss untersucht werden, ob sich
auch die Schlaganfallrezidivrate verbessert.
KW