Parkinson-Symptome sind sehr häufig. Die Prävalenz liegt bei etwa 10 % der über 65-Jährigen
und bei bereits über 50 % der über 85-Jährigen. Die typischen Kardinalsymptome bei
Morbus Parkinson (Bewegungsverarmung durch Hypo-, Brady- und Akinese, zudem Ruhetremor,
Rigor, Gleichgewichtsstörungen) treten in unterschiedlicher Ausprägung und Kombination
auf und sind auf einen Dopaminmangel zurückzuführen, der durch das Absterben von Neuronen
in der Substantia nigra ausgelöst wird. Vor allem motorische Störungen (Dyskinesien,
Überbewegungen, On-off-Phänomen, Freezing-of-gait) als Spätkomplikation der dopaminergen
Langzeitsubstitution aber auch infolge des Fortschreitens der Krankheit selbst, bereiten
den Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit große Probleme und schränken
ihre Mobilität stark ein. Paradoxerweise erhöhe die zunehmende Bewegungsverarmung
der Patienten die Sturzgefahr deutlich, betonte Prof. Andres Ceballos-Baumann, München.
Ein erster Sturz läutet nicht selten einen Circulus vitiosus ein, in dem der soziale
Rückzug und die zunehmende Ängstlichkeit die Inaktivität begünstigen. So fördert die
dadurch bedingte Atrophie der Muskulatur wiederum die Sturzneigung.
Erhalt der Mobilität ist das Ziel
Ein wichtiges Therapieziel ist der langfristige Erhalt der Beweglichkeit, wodurch
die Selbstständigkeit gefördert und damit die Lebensqualität der Betroffenen positiv
beeinflusst wird. Dass neben einer individuellen und stadienbezogenen medikamentösen
Therapie der Erhalt der Motilität eine wichtige Rolle spielt, zeigt der vor etwa 8
Jahren an Parkinson erkrankte Patient Karl-Heinz Brass auf eindrucksvolle Weise: Im
Frühjahr 2007 lässt er sich trotz Diagnose auf ein Abenteuer ein und begibt sich von
der spanisch-französischen Grenze ab, 800 km weit auf den Weg nach Santiago de Compostela.
Seine ungewöhnlichen Erfahrungen während dieser 4 Wochen schildert der Pilger jetzt
in der spannenden und humorvollen Lektüre "Weiter, immer weiter... meine Erlebnisse
auf dem Jakobsweg", erschienen im C. M. Brendle Verlag, Albstadt.
Quelle: 3. Parkinson-Kolloquium "Weiter, immer weiter - Rolle der Mobilität bei Morbus
Parkinson" am 29. Mai 2008 in Stuttgart, veranstaltet von der Lundbeck GmbH, Hamburg,
und der TEVA Pharma GmbH, Mörfelden-Walldorf