Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2009; 44(1): 22-27
DOI: 10.1055/s-0028-1128181
Fachwissen
Notfallmedizin
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Präklinischer Einsatz von intraossären Zugängen beim Erwachsenen – Überblick und Anwendungsbeispiele

Preclinical use of intraosseous access (IO) in adults: Literature review and case reportsMichael Toursarkissian1 , Willi Schmidbauer1 , Jan Breckwoldt1 , Claudia Spies1
  • 1Department of Anesthesiology and Intensive Care, Charité – Universitaetsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte and Campus Virchow–Klinikum, Berlin, Germany. michael.toursarkissian@charite.de
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Dezember 2008 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die Behandlung akut lebensbedrohlicher Zustände setzt in der Regel für erweiterte Maßnahmen einen venösen Zugang voraus. In den im November 2005 publizierten aktuellen Leitlinien des European Resuscitation Council (ERC) wird der Stellenwert des intraossären Zuganges neu geregelt. Trotzdem hat sich 2 Jahre nach den Guidelines der intraossäre Zugang beim Erwachsenen bisher nur sporadisch durchgesetzt. Die Umsetzung des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns in die klinische Praxis dauert in der Regel mehrere Jahre. In dem vorliegenden Artikel werden die Grundlagen der Literatur und 2 Fallberichte dargestellt, die Vertrauen in eine Methode schaffen sollen, die dem Notarzt als Alternative zum periphervenösen Zugang gute Dienste leisten kann.

Abstract

The treatment of acute life threatening conditions normally requires intravenous access for further therapeutic measures. In the current guidelines of the European Resuscitation Council (ERC), published in November 2005, the significance of intraosseous access had been newly regulated. Nevertheless two years after publication of these guidelines, intraosseous acccess in adults is still only implemented sporadically. The translation of scientific knowledge into clinical practise takes several years as a general rule. The following article illustrates the basic literature and two case reports, and is designed to inspire trust in a method, which can provide a useful alternative to peripheral venous access for the emergency physician.

Kernaussagen

  • Der intraossäre Zugang ist beim erwachsenen Patienten ein seit Jahrzehnten etabliertes Verfahren in der Notfallmedizin. Er wird deshalb in den ERC–Guidelines mit dem Evidenzgrad IIb empfohlen.

  • Die Dosierung von Medikamenten sowie die Erfolgs– und Komplikationsraten entsprechen denen des periphervenösen Zugangs. Zahlreiche gut untersuchte Punktionsorte stehen zur Verfügung.

  • Bei der Anwendung des IO–Zugangs beim bewusstseinsklaren Erwachsenen ist Schmerztherapiekonzept erforderlich.

  • Reanimationen und Polytraumaversorgung sind in der Präklinik über den intraossären Zugang möglich.

Literatur

Dr. med. Michael Toursarkissian
Dr. med. Jan Breckwoldt
Dr. med. Willi Schmidbauer
Prof. Dr. med. Claudia Spies

eMail: michael.toursarkissian@charite.de

eMail: jan.breckwoldt@charite.de

eMail: willischmidbauer@bundeswehr.org

eMail: claudia.spies@charite.de