Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2009; 44(1): 32-38
DOI: 10.1055/s-0028-1128184
Fachwissen
Topthema: Chronischer Rückenschmerz
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Chronischer Rückenschmerz – Radiologische Differenzialdiagnostik bei degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule

Radiological differential diagnosis of chronic back painWerner Pennekamp1
  • 1Institute of Diagnostic and Interventional Radiology and Nuclear Medicine, Berufsgenossenschaftliches Universitaetsklinikum Bergmannsheil, University of Bochum, Bochum, Germany. Email: werner.pennekamp@rub.de
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Publication Date:
29 December 2008 (online)

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Zusammenfassung

Rückenschmerzen sind ein häufiges Phänomen. Um unnötige bildgebende Diagnostik zu vermeiden, sollte nach publizierten Leitlinien vorgegangen werden, z.B. nach der „Europäischen Leitlinie für den Umgang mit unspezifischen Kreuzschmerzen” (www.backpaineurope.org). Häufige degenerative Veränderungen werden im vorliegenden Text beschrieben und deren Wertigkeit bezüglich akuter und chronischer Rückenschmerzen angeben. Entzündliche und tumorverursachte Wirbelsäulenerkrankungen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, um durch falsche Wahl des bildgebenden Verfahrens die Diagnose nicht zu verzögern.

Abstract

Back pain is a frequent phenomenon. Published guidelines should be used to avoid unnecessary diagnostic imaging (”European guidelines for the management of chronic non–specific low back pain” – www.backpaineurope.org). Frequent degenerative changes and their correlation to acute and chronic back pain are described in the following text. Inflammation and tumour caused spine disease need special attention. A false choice of imaging procedure could delay the correct diagnosis.

Kernaussagen

  • Bildgebende Verfahren bei akuten und chronischen Rückenschmerzen sollten den Leitlinien entsprechend eingesetzt werden, um unnötige Diagnostik zu vermeiden.

  • Bei Rückenschmerzen ist auf das Vorliegen von Red Flags zu achten.

  • Degenerative Veränderungen der Bandscheiben sind häufig, ohne dass hierdurch zwingend Schmerzzustände erklärt werden können.

  • Der klinische Befund ist exakt zu erheben, um mit bildgebenden Verfahren eine morphologische Ursache zu identifizieren.

  • Nicht alle pathologischen Veränderungen sind mittels bildgebender Verfahren darstellbar.

  • Bei beginnenden entzündlichen und tumorbedingten Erkrankungen der Wirbelsäule besteht durch konventionelles Röntgen die Gefahr der Unterdiagnostik und der verzögerten Diagnostik.

  • Interdisziplinäre Befundbesprechungen sollten Standard in der Schmerzdiagnostik sein.

Literatur

Dr. med. Werner Pennekamp

Email: werner.pennekamp@rub.de