Rofo 2009; 181(1): 6
DOI: 10.1055/s-0028-1130193
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Meniskusrisse - Hohe Prävalenz von Zufallsbefunden

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Publication Date:
23 January 2009 (online)

 

Bei Patienten mit Knieproblemen unklarer Genese wird häufig eine MRT durchgeführt. Werden dabei Meniskusrisse festgestellt, werden die Symptome üblicherweise auf diese zurückgeführt. M. Englund et al. untersuchten in ihrer Studie, ob eine Assoziation zwischen Meniskusschäden, inklusive Meniskusrissen, einer radiologisch nachweisbaren Osteoarthritis des Knies und den Symptomen besteht.  N Engl J Med 2008; 359: 1108–1115

An der US-amerikanischen Studie nahmen Einwohner von Framingham, Massachusetts teil, die anhand von Daten zur Bevölkerungsstatistik des Bezirkes und dem zufälligen Wählen von Telefonnummern ausgesucht wurden. Bei der Auswahl der Personen, die alle gehfähig waren, wurden eventuelle Knieprobleme oder Probleme mit anderen Gelenken nicht berücksichtigt.

Es beteiligten sich insgesamt 991 Personen an der Studie. Dabei handelte es sich um 565 Frauen und 426 Männer mit einem Durchschnittsalter von 62,3 Jahren. Bei allen Teilnehmern wurden die Menisken des rechten Knies anhand von MRT-Aufnahmen bei 1,5 T auf ihre Unversehrtheit hin untersucht. Lag ein Riss oder eine Zerstörung eines Segments des medialen oder lateralen Meniskus vor, so wurde dies als Meniskusläsion gewertet.

Die Prävalenz aller Studienteilnehmer für Meniskusschäden des rechten Knies betrug 35 % (95 % CI, 32–38). Der mediale Meniskus war dabei häufiger als der laterale Meniskus betroffen (Prävalenz, 28 % vs. 12 %; p < 0,001). Die Prävalenz von Meniskusrissen (mit oder ohne gleichzeitiger Meniskusdestruktion) der gesamten Studienpopulation lag bei 31 % (95 % CI, 28–34); die von Meniskusdestruktionen bei 10 % (95 % CI, 8–12).

Bandförmige Signalanhebung in der fett-unterdrückten PD-gewichteten Aufnahme im Innenmeniskushinterhorn bis an die Oberfläche des Meniskus heranreichend (Grad-III-Meniskusläsion) (Bild: Uniklinik Tübingen).

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