Rofo 2009; 181(1): 14
DOI: 10.1055/s-0028-1145212
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Mammografie und Ultraschall - Verbessertes Screening bei hoher Brustdichte?

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Publication Date:
23 January 2009 (online)

 

Die Mammografie ist heute die Methode der Wahl beim Brustkrebs-Screening. Bei Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe ist die Effektivität der Mammografie jedoch eingeschränkt. Eine Verbesserung des Screening-Ergebnisses ist möglicherweise durch die Kombination der Mammografie mit einer Sonografie der Brust zu erzielen. JAMA 2008; 299: 2151–2163

W. A. Berg et al. haben in ihrer randomisierten Studie analysiert, ob eine Ultraschalluntersuchung zusätzlich zur routinemäßigen Mammografie eine Steigerung der Aufdeckungsrate bei Brustkrebs ermöglicht. In die Studie wurden 2 637 Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko aufgenommen, die in mindestens 1 Quadranten eine heterogene dichte Struktur der Brust aufwiesen.

Insgesamt konnten 41 Mammakarzinome durch Biopsien nachgewiesen werden. 8 Erkrankungen wurden sowohl mit der Mammografie als auch mit der Sonografie erkannt, 12 Erkrankungen ausschließlich mit Ultraschall, 12 nur mit der Mammografie. 9 Erkrankungen wurden weder mit der Mammografie noch mit Ultraschall entdeckt. Insgesamt konnten nur annähernd 50 % der Mammakarzinome bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko durch eine Mammografie entdeckt werden. Das entsprach einem positiven Befund bei 7,6 von 1 000 Frauen. Mit einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung erhöhte sich die Zahl der positiven Befunde auf 11,8 pro 1 000 Frauen. Die Sensitivität stieg dadurch auf 78 %.

34-jährige Patientin mit multiplen Brustmetastasen eines malignen Melanoms. Im Ultraschall (a) mittels 7,5-MHz-Schallkopf (oben) sind viele gut begrenzte, jedoch unscharf berandete, rundliche bis ovaläre, hypoechogene Herde mit lateraler Schallauslöschung und dorsaler Schallverstärkung sichtbar (weiße Pfeilköpfe, korrespondierend mit der Mammografie in b). Die digitale Mammografie der rechten und linken Brust in mlo-Projektion (oben) und cc-Projektion (unten) zeigt multiple runde bis ovaläre Metastasen, einige glatt begrenzt (schwarze Pfeilköpfe), einige durch Brustdrüsengewebe maskiert (Sterne, weiße Pfeilköpfe) (Bild: Birke S, Schulz-Wendtland R, Wenkel E. Fortschr Röntgenstr 2006; 178: 919–921)

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