Z Orthop Unfall 2009; 147(6): 675-682
DOI: 10.1055/s-0029-1186059
Endoprothetik Hüftgelenk

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

6-Jahres-Ergebnisse nach roboterunterstützter Hüftendoprothesenimplantation – eine prospektive Studie

Clinical Outcome, 6 Years after Robot Assisted Hip Endoprostheses Implantation – A Prospective StudyM. Prymka1 , J. Hassenpflug1
  • 1Orthopädische Klinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Oktober 2009 (online)

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Zusammenfassung

Studienziel: In der vorliegenden prospektiven Studie wurden die klinischen und radiologischen Resultate nach roboterunterstützt implantierten Hüftprothesen untersucht. Methode: Zwischen 1999 und 2002 wurden bei 36 Patienten mithilfe des Operationsroboters CASPAR Hüftendoprothesen implantiert. Alle Patienten wurden standardisiert voruntersucht und von dem gleichen Operationsteam operiert. Ein Jahr postoperativ und 6 Jahre postoperativ erfolgten die Nachuntersuchungen der Operierten. Erfasst wurden die Schmerzstärke anhand einer visuellen Analogskala, die Hüftgelenksbeweglichkeit sowie objektive und subjektive Parameter anhand des Harris-Hip-Scores und des Scores nach Merle d'Aubigné. Röntgenuntersuchungen wurden zur Beurteilung von Lockerungen/Wanderungen der Endoprothesenschäfte sowie zur Feststellung von periartikulären Ossifikationen verwandt. Resultat: Eine hochsignifikante und anhaltende Reduktion der Schmerzen sowie eine signifikante Verbesserung der Funktionsfähigkeit des operierten Hüftgelenks konnten dokumentiert werden, was sich sowohl im Bewegungsausmaß als auch in den Hüftscores widerspiegelte. In 1 Fall ist es nach 5 Jahren zu einer Schaftlockerung gekommen, bei 1 anderen Patientin kam es wenige Tage postoperativ aufgrund einer präoperativen Fehlplanung zu einem Schaftausbruch. Ansonsten wurden keine Komplikationen festgestellt. Wanderungen der Prothesenschäfte oder Lockerungssäume wurden in den Kontrollröntgenaufnahmen nicht beobachtet. Bei 10 Patienten wurden periartikuläre Verkalkungen nachgewiesen, ohne klinische Relevanz. Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der bereits publizierten positiven biomechanischen Daten ist das klinische Resultat sehr erfreulich, da weiterhin von sehr guten Langzeitergebnissen ausgegangen werden kann. Die in der Laienpresse zuletzt propagierten Nachteile des Robotereinsatzes, wie ein prolongierter Schmerz und eine dauerhafte Glutealinsuffizienz, konnten nicht bestätigt werden.

Summary

Aim: In our prospective study we evaluated the clinical and radiological results of 36 patients who had a robot-assisted implantation of a cementless hip endoprosthesis. Method: All patients underwent a standardised examination preoperatively, 1 year after the operation and 6 years postoperatively. We evaluated the pain of the patients with the help of a visual analogue scale, the range of motion of the hip joint and subjective and objective parameters according to the Harris hip score and the Merle d'Aubigné score. With X-rays loosenings and movement of the stems were evaluated. All patients were operated by the same team. Results: The clinical results were very good. A highly significant pain reduction could be documented. We also saw a significant improvement in the range of motion and the hip scores. In 1 case a loosening of the stem happened after 5 years, in another patient the stem broke out a few days after implantation. The reason for this was not a mistake of the robot but the wrong preoperative planning. Other complications were not observed. Conclusion: Considering the good biochemical results in the literature, our study suggests good long-term results after robot-assisted hip surgery. The drawbacks and complications of robot-assisted hip surgery, which were documented especially in the popular press, cannot be confirmed.

Literatur

Dr. med. Marcel Prymka

Orthopädische Klinik
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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