Notfallmedizin up2date 2009; 4(3): 209-229
DOI: 10.1055/s-0029-1186088
Spezielle Notfallmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das polytraumatisierte Kind

Michael Müller, Lutz Besch, Andreas Seekamp
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Publikationsdatum:
17. September 2009 (online)

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Kernaussagen

Das Polytrauma im Kindesalter ist selten. Die Versorgung sollte in entsprechend personell und infrastrukturell ausgestatteten Zentren erfolgen. Die Polytraumaversorgung im Kindesalter ist eine interdisziplinäre Aufgabe.

Die Prinzipien der Behandlung stimmen weitestgehend mit denen im Erwachsenenalter überein. Dabei sind allerdings anatomische und physiologische Besonderheiten des schwerstverletzten Kindes zu beachten. Die detaillierte Kenntnis der radiologischen Normalbefunde ist Voraussetzung für die Beurteilung des Verletzungsmusters.

Die Prognose ist besser als bei Erwachsenen, jedoch ebenso abhängig vom Zeitfaktor, das heißt einer reibungslos funktionierenden Rettungsorganisation. Pitfalls sollten in der langen Kompensationsphase mit folgender rascher Dekompensation gesehen werden.

Die Verletzungsschwere, wie zum Beispiel das begleitende Thoraxtrauma, wird dabei häufig unterschätzt. Nicht erkannte holoviszerale Organverletzungen bei konservativer Behandlung von Leber- oder Milzruptur können zur Dekompensation beitragen.

Literatur

Dr. med. Michael Müller

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Klinik für Unfallchirurgie (Traumatologie)

Arnold-Heller-Straße 3, Haus 18

24105 Kiel

Telefon: (0431) 597-4541

Fax: (0431) 597-4352

eMail: michael.mueller@uksh-kiel.de