Notfall & Hausarztmedizin 2009; 35(1): 50
DOI: 10.1055/s-0029-1202203
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Symptomatische Wirksamkeit bestätigt - Anhaltende Bronchodilatation bessert den Krankheitsverlauf der COPD

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09 February 2009 (online)

 
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Gute Neuigkeiten gab es vor Kurzem für Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD): Denn in der UPLIFT®-Studie[1], einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie mit 5 993 Patienten mit mittelschwerer Erkrankung, bleiben die Behandlungsvorteile von Tiotropium (Spiriva®) über den Zeitraum von 4 Jahren erhalten [1].

Dies ist nach Meinung des Studienleiters Prof. Marc Decramer, Leuven (Belgien), hoch zu werten: Denn "anders als bei den meisten anderen Studien im Atemwegsbereich durften in UPLIFT® alle Patienten gleichzeitig mit anderen Atemwegsmedikamenten behandelt werden." Ausgenommen war dabei nur eine Therapie mit anderen inhalativen Anticholinergika.

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Geringere Exazerbationsrate, weniger Hospitalisierungen

Zwar hatte die Studienmedikation keinen Einfluss auf die Abnahme der mittleren Einsekundenkapazität (FEV-1-Werte) im Studienverlauf, allerdings waren die Werte - und damit die Lungenfunktion - unter der Behandlung mit Tiotropium über den gesamten Studienzeitraum signifikant besser als in der Kontrollgruppe (p < 0,001).

Darüber hinaus ließ sich im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht nur die Zeit bis zur ersten Exazerbation signifikant hinauszögern - und zwar im Median um 4,1 Monate (p < 0,001) -, auch die Zahl der Exazerbationen pro Patientenjahr verringerte sich signifikant um 14 % (0,73 versus 0,85 pro Patient und Jahr; p < 0,001). Damit reduzierte sich auch das Risiko von Exazerbationen, die zu einer Einweisung der Patienten in ein Krankenhaus führten (Hazard Ratio 0,86; p < 0,002).

All dies wirkte sich auch auf die Lebensqualität der Patienten aus: Hatten sie Tiotropium erhalten, gaben sie durchgängig eine höhere Lebensqualität an als zu Beginn der Studie.

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Kein kardiovaskuläres Risiko zu sehen

Zudem waren in der Patientengruppe, die mit dem inhalativen Anticholinergikum behandelt worden waren, weniger Todesfälle zu verzeichnen: So war die Mortalitätsrate in UPLIFT® in der Verumgruppe um 16 % geringer als in der Kontrollgruppe (p = 0,016). Sogar wenn man die Todesfälle mit berücksichtigte, die nach einem frühzeitigen Absetzen der Studienmedikation auftraten, blieb der signifikante Unterschied zwischen den Studiengruppen erhalten (p = 0,034). 30 Tage nach Abschluss des Behandlungszeitraums war in der Verumgruppe ebenfalls noch ein geringeres Mortalitätsrisiko zu verzeichnen als in der Kontrollgruppe, das allerdings das Signifikanzniveau verfehlte (-11 %; p = 0,086).

Keinen Hinweis gab in UPLIFT® auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter der Tiotropiumtherapie. Vielmehr waren weniger Atemwegs- und Herzerkrankungen (jeweils p < 0,05) in der Verumgruppe zu verzeichnen als in der Kontrollgruppe. Wie auch in früheren Studien war die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung Mundtrockenheit.

Quelle: Presseinformation "COPD-Meilenstein-Studie UPLIFT® beweist anhaltende Verbesserung der Lungenfunktion durch Tiotropium über vier Jahre sowie eine verbesserte Überlebensrate", herausgegeben von der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim am Rhein

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Literatur

  • 01 Tashkin DP . Celli B . Senn S . et al . A 4-year trial of tiotropium in chronic obstructive pulmonary disease.  N Engl J Med. 2008;  359 1543-1554

01 Understanding Potential Long-term Impacts on Function with Tiotropium

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Literatur

  • 01 Tashkin DP . Celli B . Senn S . et al . A 4-year trial of tiotropium in chronic obstructive pulmonary disease.  N Engl J Med. 2008;  359 1543-1554

01 Understanding Potential Long-term Impacts on Function with Tiotropium