Gary Fryer – ”...there is not much that we can say without any doubt.”

Herausforderungen stellen sich selten gleich. Während die einen Osteopathen danach trachten, die Lehre A.T. Stills weitgehend unverändert durch die Jahre zu bringen, konzentrieren sich andere auf eine simple Frage mit weitreichender Konsequenz: Was hat im diagnostischen und therapeutischen Repertoire der Osteopathie heute unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten Bestand und was sollte, da zweifelhaft oder widerlegt, aufgegeben oder verändert werden? Gary Fryer gehört ohne Zweifel zu den herausragenden Vertretern der zweiten Gruppe.

Gary Fryer wird in Sydney, Australien, geboren. Nach Abschluss eines Diploms in Naturheilkunde wächst sein Interesse an der Osteopathie. 1986 schreibt er sich in den osteopathischen Ausbildungsgang ein. Nach dem Bachelor–Abschluss arbeitet er in privater Praxis. 1996 wird er Mitglied der Fakultät der Victoria Universität und lehrt neben seiner Praxis osteopathische Prinzipien, Weichteil– und Artikulationstechniken sowie Muscle

Energy Technique (MET). Die Wirkung osteopathischer Techniken beeindruckt ihn nachhaltig.

„Sehr früh in meiner osteopathischen Laufbahn stellte sich eine ca. 30–jährige Mutter als Patientin vor, die täglich an Kopfschmerzen litt. Ich fragte sie, wann diese Schmerzen angefangen hatten und sie sagte, soweit sie sich erinnern könne, hätte sie diese schon immer gehabt. Ich erinnere mich, dass ich mich wunderte wie jemand solche dauerhaft behindernden Beschwerden so lange aushalten konnte. Schon nach der zweiten Behandlung berichtete sie mir, dass ihre Beschwerden vollständig verschwunden waren und dass sie zum allerersten Mal keine Kopfschmerzen mehr habe. Ich war sehr beeindruckt, dass eine solche verhältnismäßig einfache Behandlung (ich nutze ziemlich gewöhnliche osteopathische Techniken) eine solch große Veränderung im Leben eines Menschen bewirken kann.”

Abb. 1