Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2009; 4(5): 321-338
DOI: 10.1055/s-0029-1215113
Schultergürtel und obere Extremität

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Frakturen des Schultergürtels

C.  Voigt1 , 2 , C.  Katthagen1 , H.  Lill1
  • 1Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Diakoniekrankenhaus Friederikenstift gGmbH, Hannover
  • 2Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Oktober 2009 (online)

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Den Frakturen des Schultergürtels (Klavikula-, proximale Humerus- und Skapulafrakturen) kommt eine große epidemiologische und ökonomische Bedeutung zu. So stellen Klavikulafrakturen nach distalen Radiusfrakturen die zweithäufigste Frakturform des Menschen dar. Für die proximalen Humerusfrakturen, eine typische Osteoporosefraktur, wird mit einer Steigerung der Inzidenz um das 3-Fache innerhalb der nächsten 20 Jahre gerechnet.

Klavikulafrakturen und proximale Humerusfrakturen treten häufig als Monoverletzungen infolge direkter oder indirekter Gewalteinwirkung auf. Skapulafrakturen hingegen sind nicht selten mit schwerwiegenden Begleitverletzungen kombiniert und stellen einen Indikator für eine hohe Krafteinwirkung dar. Die Basisdiagnosik erfolgt anhand der klinischen Untersuchung und Röntgenaufnahmen, die bei komplexeren Verletzungen (proximale Humerus- und Skapulafraktur) durch eine Computertomografie zu ergänzen ist. Die differenzierte Therapie richtet sich nach der Frakturform und der Stabilität, die sorgfältig zu evaluieren und zu klassifizieren sind.

Während 90 % aller Klavikulafrakturen unter konservativer Behandlung mit guten Ergebnissen ausheilen, ist bei den proximalen Humerusfrakturen und Skapulafrakturen aufgrund dislozierter und instabiler Frakturformen häufig ein operatives Vorgehen indiziert. Dabei stellt eine möglichst anatomische Reposition/Frakturstellung für alle Frakturen des Schultergürtels die Grundlage für eine gute Prognose dar.

Literatur

Dr. med. Christine Voigt

Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Diakoniekrankenhaus Friederikenstift gGmbH Hannover

Humboldtstraße 5
30169 Hannover

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