Aktuelle Neurologie 2009; 36(5): 240-246
DOI: 10.1055/s-0029-1220350
Übersicht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bildgebung bei Myopathien

Imaging Techniques in MyopathiesC.  Wessig1
  • 1Neurologische Klinik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)

Preview

Zusammenfassung

Bislang beruht die Diagnose von Myopathien auf klinischer Untersuchung, Laboruntersuchungen, Neurophysiologie, Muskelbiopsie und Genetik. Bildgebende Verfahren wie Sonografie, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT), die bei Erkrankungen des Gehirns und der Gefäße einen unverzichtbaren Stellenwert erlangt haben, können jedoch auch in der Diagnostik von Myopathien einen wertvollen Beitrag leisten. Die Sonografie kann bei verschiedenen Myopathien eine erhöhte Echogenität der Muskulatur zeigen. Mit der CT können Veränderungen der Röntgenabsorption in der Muskulatur festgestellt werden. Aufgrund der damit verbundenen Strahlenbelastung wird sie heute nur in Ausnahmefällen notwendig sein, da die MRT eine wesentlich differenziertere Darstellung der Muskulatur ermöglicht. Die MRT stellt präzise Fett- und Flüssigkeitseinlagerungen in der Muskulatur dar und ermöglicht die Beurteilung verschiedener Muskeln im Querschnitt einer Extremität. Damit kann sie in der Differenzialdiagnose von Myositiden und Muskeldystrophien wertvolle Beiträge liefern und die Aktivität von Myopathien einzuschätzen helfen. Nicht zuletzt kann bei schwierigen Fällen die Auswahl eines Biopsieortes erleichtert werden. Neue Perspektiven, etwa für die Diagnostik von Myositiden und metabolischen Myopathien, ergeben sich durch die Entwicklung neuer Kontrastmittel und die Weiterentwicklung neuer Techniken wie der Magnetresonanzspektroskopie.

Abstract

Until recently, the diagnosis of myopathies was mainly based on clinical examination, laboratory investigations, neurophysiology, muscle biopsy, and genetic analysis. Imaging techniques now play a central role in the evaluation of disorders of the central nervous system and the vessels. Muscle imaging by sonography, CT and MRI can be particularly useful in the assessment of myopathies as well. Sonography shows an increased echogenicity of muscles in many myopathies. On CT, differences in the X-ray absorption of muscles can be detected. Because CT uses ionising radiation, its use will be restricted to special cases. MRI is able to demonstrate subtle changes in muscle by detecting and differentiating fat deposition and oedema. MRI can therefore significantly improve the differential diagnosis of several forms of myositis and muscular dystrophies. In difficult cases it can aid in the selection of the best site for a muscle biopsy. The development of new contrast agents or techniques like magnetic resonance spectroscopy opens up new perspectives for the diagnosis of myositis or metabolic myopathies.

Literatur

Dr. Carsten Wessig

Neurologische Klinik der Julius-Maximilians-Universität,

Josef-Schneider-Str. 11

97080 Würzburg

eMail: wessig_c@klinik.uni-wuerzburg.de