Sprache · Stimme · Gehör 2009; 33(1): 4-5
DOI: 10.1055/s-0029-1220822
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Zerebrale Durchblutungsstörungen - Prognose bei transitorischen neurologischen Attacken

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Publication Date:
07 April 2009 (online)

 

Die Symptome einer transitorischen neurologischen Attacke (TNA) können die Zerebralarterien betreffen (fokal), nicht auf ein Stromgebiet lokalisierbar (nichtfokal) oder eine Mischung aus beidem sein. Nichtfokale TNA und Mischformen werden oft als "gutartiger" angesehen. Ob dies wirklich so ist und wie häufig die einzeInen Subtypen auftreten, untersuchten Bos et al. JAMA 2007; 298: 2912-2913

Transitorische neurologische Attacken (TNA) und transitorische ischämische Attacken (TIA) äußern sich durch Hemiparesen, Hemihypästhesien, Hemiataxien oder Hemianopien, Amaurosis fugax, Schwindel, Bewusstseinseintrübungen, Verwirrung oder Amnesie sowie Dysphasien oder Dysarthrien. Bei Patienten mit TNA und TIA drohen im weiteren Verlauf Schlaganfälle, Demenz und andere dauerhafte oder progrediente zentralnervöse Funktionseinschränkungen, die die Notwendigkeit eine Sprach-, Sprech- oder Schlucktherapie nach sich ziehen. Daher sind Daten zur Prognose der TNA und TIA für die Planung rationeller therapeutischer Interventionen höchst willkommen.

Transitorische ischämische Attacke mit fokaler zerebraler Durchblutungsstörung in der Magnetresonanztomografie (Bild: Schoenenberger, Haefeli, Schifferli. Internistische Notfälle. Thieme 2003).

Alle 6062 Studienteilnehmer waren 55 Jahre oder älter und hatten keine kardiovaskulären Ereignisse in ihrer Vorgeschichte. Die Autoren fanden heraus, dass Patienten mit der TNA-Mischform einem höheren Risiko unterliegen, eine Demenz oder Erkrankungen der großen Gefäße zu entwickeln als Patienten ohne TNA oder mit fokaler TIA. Bei 282 Patienten trat während der Nachbeobachtungszeit eine fokale, bei 228 eine nichtfokale und bei 38 Teilnehmern eine TNA-Mischform auf. Im Mittel ereignete sich die TNA im Alter von 79 Jahren, Frauen waren häufiger betroffen (69%).

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