PiD - Psychotherapie im Dialog 2010; 11(1): 28-34
DOI: 10.1055/s-0029-1223489
Aus der Praxis

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Systemtheorie als eine Metatheorie zur Integration psychotherapeutischer Ansätze

Jürgen  Kriz
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Publikationsdatum:
08. März 2010 (online)

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Zusammenfassung

Die Integration unterschiedlicher therapeutischer Ansätze ist wichtig, um von einem Eklektizismus, der ggf. nur jeweils aktuellen Schwierigkeiten ausweicht, zu theoretisch-klinisch begründeten Übergängen zwischen den Schulen zu gelangen. Dafür ist eine Metatheorie nötig, welche schulenübergreifend zentrale Phänomene im Zusammenhang zu beschreiben und rekonstruieren vermag. In diesem Beitrag wird Systemtheorie als ein solches Metamodell vorgeschlagen. In aller Kürze werden dazu zentrale Essentials diskutiert, welche in einem Gesamtmodell von psychotherapeutisch relevanter Veränderung nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Diese liegen auf unterschiedlichen Ebenen. Vorteil der interdisziplinären Systemtheorie, die auch zunehmend für die Psychotherapie fruchtbar gemacht wird, ist die Möglichkeit, die Beziehungen zwischen solchen unterschiedlichen Prozessebenen angemessen zu modellieren. Exemplarisch werden abschließend einige Hinweise gegeben, wie sich eine Berücksichtigung der systemischen Perspektive in der Praxis jenseits des Verfahrens „systemische Psychotherapie” ausdrückt.

Literatur

1 Gemeint ist besonders die Synergetik (Haken u. Schiepek 2005) – es gibt aber auch andere theoretische Ansätze mit der Bezeichnung „Systemtheorie”, von denen Aspekte integrierbar sind (s. Diskussion in Kriz 1999).

Prof. Dr. Jürgen Kriz

Universität Osnabrück
Institut für Psychologie
FB 8

49069 Osnabrück

eMail: juergen.kriz@uni-osnabrueck.de