Notfall & Hausarztmedizin 2009; 35(6): 288
DOI: 10.1055/s-0029-1233541
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Knötchen oder kleine Einblutungen unter der Haut – Diagnostischer Spiegel von Vaskulitiden

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Publikationsdatum:
30. Juni 2009 (online)

Inhaltsübersicht

Werden Vaskulitiden nicht rechtzeitig erkannt und therapiert, kann dies böse Folgen haben. Das Absterben und völlige Versagen von Lunge oder Nieren, ein Schlaganfall oder auch ein Erblinden können Folge einer unerkannten Vaskulitis sein. Bei vielen Formen der Erkrankung klagen Betroffene über Fieber, Gelenk- oder Kopfschmerzen – unspezifische Symptome, welche die Diagnose oft schwierig machen, so Prof. Cord Sunderkötter, Münster.

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Verändertes Hautbild ist ein wichtiger diagnostischer Hinweis

Oft helfe aber eine genaue Analyse des Hautbildes weiter. Denn kleine Knötchen und Flecken mit Einblutungen sind ein charakteristisches Kennzeichen von Vaskulitiden kleiner Gefäße. Ihre Zahl und Ausbreitung, ihre mikroskopischen Besonderheiten und bestehende Begleitsymptome geben Aufschluss darüber, um welche Form der Erkrankung es sich handelt.

Gehen die Hauterscheinungen beispielsweise über die Gürtellinie hinaus, besteht der Verdacht auf einen Befall der Nieren. Einzelne größere Knoten mit Geschwüren und tastbaren Einblutungen sind ein Hinweis auf eine Wegener'sche Granulomatose als besonders ernste Variante der Erkrankungsgruppe. Nach der korrekten Beurteilung des Hautbildes können Ärzte weiterführende diagnostische Verfahren gezielt einsetzen und so Risiken und Kosten unnötiger Röntgen- und Blutuntersuchungen verringern.

Quelle: Pressmitteilung „Diagnostischer Spiegel von Vaskulitiden – Haut gibt wichtige Hinweise auf entzündete Gefäße“, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)