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DOI: 10.1055/s-0029-1237434
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Stabile KHK und Diabetes – Invasiv oder medikamentös therapieren – Urteil des Arztes bleibt gefragt
Publication History
Publication Date:
01 August 2009 (online)
- Insgesamt kein Unterschied zwischen den Studienarmen
- Bei Hochrisikopatienten Bypass erwägen
- Individuelle Patientencharakteristika sind die Basis
- Literatur:
Welche Patienten mit Diabetes mellitus und einer stabilen koronaren Herzkrankheit (KHK) einen Bypass bzw. eine perkutane Koronarintervention benötigen und bei welchen Patienten eine medikamentöse Therapie ausreicht, beantwortet einmal mehr die BARI-2D[1]-Studie, deren Daten auf dem diesjährigen Kongress der „American Diabetes Association“ (ADA) präsentiert wurden.
Insgesamt kein Unterschied zwischen den Studienarmen
Tatsächlich hatte eine schnelle Vaskularisierung bei Diabetikern mit stabiler koronarer Herzkrankheit keinen entscheidenden Nutzen im Vergleich zu der abwartenden, medikamentösen Therapiestrategie. Auch der unterschiedliche antidiabetische Therapieansatz – ein Teil der Patienten hatte vor allem Medikamente zur Erhöhung der Insulinsensitivität eingenommen, die übrigen Patienten hatten insbesondere Insulin oder Sulfonylharnstoff erhalten, um die Insulinversorgung zu verbessern – hatte keinen Einfluss auf die Mortalität und Morbidität (kardiale Ereignisse) im Gesamtkollektiv.
Bei Hochrisikopatienten Bypass erwägen
Weniger schwere kardiale Ereignisse waren aber zu verzeichnen, wenn man nur die Daten der Patienten analysierte, die – aufgrund der Schwere ihrer koronaren Herzerkrankung – der Bypassgruppe zugewiesen worden waren. Bei diesen Patienten bietet die rasche Revaskularisierung offenbar Vorteile gegenüber der abwartenden medikamentösen Behandlung. Auch die insulinsensitivierende Behandlungsstrategie war in dieser Patientengruppe etwas effektiver. Für die perkutane Koronarintervention konnten diese Effekte nicht gezeigt werden.
Individuelle Patientencharakteristika sind die Basis
Damit bestätigen die aktuellen BARI-2D-Ergebnisse die der vorausgegangenen Studien (COURAGE[2], BARI[3] [2] [3] und einer Metaanalyse [4]: Bleiben Diabetiker mit koronarer Herzkrankheit auch unter einer medikamentösen Therapie symptomatisch, profitieren sie von einer Intervention. Ob dabei dem Bypass oder dem Katheter der Vorzug gegeben werden sollte, hängt vor allem von der Komplexität der Herzerkrankung ab. Insbesondere wenn eine Mehrgefäßerkrankung vorliegt, also bei kardialen Hochrisikopatienten, scheint ein Bypass mit einer besseren Prognose assoziiert – vor allem, wenn zur Behandlung des Diabetes mellitus insulinsensitivierende Antidiabetika eingesetzt werden. sts
Literatur:
- 1 Bari 2D Study Group. . N Engl J Med. 2009; 360 2570-2572
- 2 Boden WE. et al. . N Engl J Med. 2007; 356 1503-1516
- 3 Bari Investigators. . J Am Coll Cardiol. 2007; 49 1600-1606
- 4 Serruys PW. et al. . N Engl J Med. 2009; 360 961-972
1 Bypass Angioplasty Revascularization Investigation 2 Diabetes
2 Clinical Outcome Utilizing Revascularization and AGgressive drug Evaluation
Literatur:
- 1 Bari 2D Study Group. . N Engl J Med. 2009; 360 2570-2572
- 2 Boden WE. et al. . N Engl J Med. 2007; 356 1503-1516
- 3 Bari Investigators. . J Am Coll Cardiol. 2007; 49 1600-1606
- 4 Serruys PW. et al. . N Engl J Med. 2009; 360 961-972
1 Bypass Angioplasty Revascularization Investigation 2 Diabetes
2 Clinical Outcome Utilizing Revascularization and AGgressive drug Evaluation