Der schrittweise Verlust kommunikativer Fähigkeiten ist ein frühes Zeichen der Alzheimerdemenz
- und für Betroffene und ihre Bezugspersonen gleichermaßen belastend. Denn können
Alzheimerpatienten sich nicht mehr richtig mitteilen, reagieren sie oft mit Frustration
und auffälligem Verhalten. Dies wiederum führt zu einer hohen emotionalen Belastung
und zu Stress bei den Bezugspersonen.
Um die kommunikativen und alltagspraktischen Fähigkeiten von Patienten mit moderater,
mittelschwerer und schwerer Alzheimerdemenz möglichst lange zu erhalten, eignet sich
eine Behandlung mit dem NMDA-Antagonisten Memantin (z. B. Axura®). Dies dokumentieren
aktuelle Studiendaten, die auf der diesjährigen "International Conference on Alzheimer's
Disease" (ICAD) präsentiert wurden.
Milderung von Sprachstörungen
Milderung von Sprachstörungen
Zum Beispiel bewältigten Alzheimerpatienten unter einer 12-wöchigen Memantintherapie
kommunikative Anforderungen wie "Grüßen", "Benennen", "Fragen beantworten" und "Anweisungen
nachkommen" besser als die Patienten einer Kontrollgruppe (p = 0,07). Gleichzeitig
zeigten die Patienten im Verumarm dieser randomisierten doppelblinden placebokontrollierten
Studie eine signifikant überlegene Leistung bezüglich ihrer sozialen Kommunikation
und der Kommunikation grundlegender existenzsichernder Bedürfnisse, ihrer Tagesplanung
und ihrer Lese-, Schreib- sowie Zahlenkompetenz (p = 0,022). Eine andere Studie konzentrierte
sich auf Kriterien wie "Wortflüssigkeit", "Ausdrucksvermögen" und "Worterinnerung",
den Minimal-Mental-Status-Test (MMSE) und den "Modified Boston Naming Test". Nach
12 Wochen hatte sich auch hier der Gesamtscore bei den mit dem Antidementivum behandelten
Patienten im Vergleich zum Ausgangswert signifikant verbessert (p < 0,001) - eine
Besserung die auch in der 4-wöchigen Auswaschphase der Studie Bestand hatte.
Die Bedeutung dieser Ergebnisse unterstrich Prof. Jörg Schulz, Aachen: "Memantin erhält
und verbessert nachweislich die kommunikativen Fähigkeiten von Alzheimerpatienten.
Dies ist ein wichtiges Behandlungsziel."
Längerer Erhalt der Alltagskompetenz
Längerer Erhalt der Alltagskompetenz
Tatsächlich kann auch die Alltagskompetenz von Alzheimerpatienten durch eine Behandlung
mit Memantin länger erhalten werden. So beobachteten die Bezugspersonen der Partizipanten
einer prospektiven offenen multizentrischen nichtinterventionellen Studie, dass Alzheimerpatienten
grundlegenden Alltagsaktivitäten wie Rasieren, Schminken oder Kämmen, Sauberkeit und
Ordnung besser nachkommen können, wenn sie den NMDA-Antagonisten einnehmen. Diese
bessere Alltagskompetenz zeigte sich auch in den instrumentellen Aktivitäten (z. B.
Hobby pflegen, Besorgungen erledigen).
Im Langzeitverlauf unter realen Bedingungen bestätigte sich dieses Potenzial von Memantin
ebenfalls. Die zusätzliche Gabe der Substanz zur einer Acetylcholinestrasehemmer(AChEH)-Monotherapie
ergab einen deutlichen Wirksamkeitsvorteil. Im Vergleich zu einer AChEH-Monotherapie
und keiner standardisierten Behandlung mit Antidementiva modifizierte die Behandlung
mit Memantin den Krankheitsverlauf der Alzheimerdemenz bezogen auf die alltagspraktischen
Fähigkeiten positiv: Gegenüber den beiden Vergleichsgruppen verlangsamte sich der
Krankheitsverlauf unter der Kombinationstherapie signifikant.
Quelle: Pressemitteilung "Memantine verbessert kommunikative und alltagspraktische
Fähigkeiten bei Alzheimer-Patienten", herausgegeben von der Merz Pharmaceuticals GmbH,
Frankfurt am Main