Notfallmedizin up2date 2009; 4(4): 329-345
DOI: 10.1055/s-0029-1240585
Spezielle Notfallmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interdisziplinäres Vorgehen bei typischen nicht traumatischen Notfällen in der HNO-Heilkunde

Christian Cordes, Asita Fazel, Markus Hoffmann
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Publikationsdatum:
22. Dezember 2009 (online)

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Kernaussagen

  • Vital bedrohliche Notfallsituationen im oberen Aerodigestivtrakt sind häufig. Sie manifestieren sich mit den Leitsymptomen Dyspnoe, Stridor, Dysphagie und Blutung.

  • Bei der Bewältigung einer Notfallsituation im HNO-Bereich ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit dem Anästhesisten/Notfallmediziner erforderlich.

  • Die Intubation (orotracheal oder flexibel-transnasal) zur Sicherung der Atemwege kann bei ausgedehnten pharyngealen und laryngealen Tumoren, bei erheblichen postoperativen Blutungen (zum Beispiel nach Tonsillektomie) oder bei massiven entzündlichen Prozessen mit konsekutiver Kieferklemme erschwert sein, sodass ggf. die Intubation über ein kurzes starres Endoskop und als Ultima Ratio die Koniotomie erfolgen muss.

  • Jede Nachblutung nach Tonsillektomie kann potenziell lebensbedrohlich sein. Der Patient sollte dazu angehalten werden, das Blut nicht herunterzuschlucken, sondern auszuspucken bzw. aus dem Mund laufen zu lassen und sich auf das Atmen zu konzentrieren. Das Anlegen eines großvolumigen intravenösen Zugangs ist, wenn nicht vorhanden, die erste Maßnahme. Je nach Stärke der Blutung sind eine frühzeitige Intubation, ggf. eine Rachentamponade und eine sofortige operative Versorgung indiziert.

Literatur

Dr. Christian Cordes

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Arnold-Heller-Str. 3, Haus 27

24105 Kiel

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