Rofo 2010; 182(1): 6
DOI: 10.1055/s-0029-1246246
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Gliome - Exakte Diagnose mit Fusion aus 18F-FDOPA-PET und MRT

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Publication Date:
18 January 2010 (online)

 

Die PET mit 18F-FDG hat bei Gliomen Nachteile. Im Gegensatz dazu besitzt 18F-FDOPA bei diesen Tumoren eine höhere Sensitivität und Spezifität, erlaubt aber, wie jede PET, nur begrenzt eine anatomische Lokalisation. Ledezma et al. untersuchten, wie sich die Fusion aus 18F-FDOPA-PET und MRT auswirkt. Eur J Radiol 2009; 71: 242-248

Die Autoren werteten hierzu Daten von 91 Patienten (55 Männer und 36 Frauen, Durchschnittsalter 44,9 Jahre) aus, die an einem histologisch gesicherten Gliom litten und sich sowohl einer 18F-FDOPA-PET als auch einer MRT unterzogen hatten. Retrospektiv wurden diese 2 Gruppen zugeordnet: In Gruppe I (n = 21) existierten histopathologische Verlaufsbefunde der Tumoren als Vergleichsstandard, in Gruppe II (n = 70) stützte sich der Verlauf auf serielle MRT-Untersuchungen. Die Befundung von PET und MRT erfolgte unabhängig voneinander durch 1 Nuklearmediziner und 2 Neuroradiologen. Anschließend überprüften die Autoren die Ergebnisse auf Konkordanz und korrelierten sie mit den histopathologischen Daten. Bei Patienten aus Gruppe I, deren Tumor zuvor nicht reseziert worden war, zeigten sich 9 von 10 Gliomen im PET positiv und waren auch im MRT zu identifizieren. Von 11 Patienten dieser Gruppe mit Verdacht auf ein Rezidiv hatten in der PET alle einen positiven Befund, der auch histopathologisch bestätigt wurde. Im MRT wurden 9 von ihnen als positiv eingestuft, 1 als unklar und 1 als negativ. Somit betrugen in dieser Gruppe die Sensitivitäten für die PET 95,2 % und für die MRT 90,5 %. Die Spezifität ließ sich nicht bestimmen, da histopathologisch kein Befund negativ war. Von den Patienten der Gruppe II mit ausreichender Nachbeobachtung stimmten PET und MRT bei 49 von 54 (90,1 %) überein. Die PET war bei hoch- und niedriggradigen Gliomen vergleichbar und identifizierte Tumoren sowohl mit als auch ohne Enhancement. Bei manchen Läsionen zeigte sie bereits einen positiven Befund, als die MRT noch negativ ausfiel.

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