Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7(1): 29-32
DOI: 10.1055/s-0030-1247248
Wissenschaftliche Arbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart ˙ New York

Plastisch-chirurgische Versorgung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms

Plastic Reconstructive Management of the Advanced Breast CancerC. Heitmann1 , I. Richter-Heine1 , M. Schmiel1 , A. M. Feller1
  • 1Ästhetische Plastische Chirurgie im Camparihaus, München
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Publication Date:
06 April 2010 (online)

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Zusammenfassung

Die Therapie des fortgeschrittenen Mammakarzinoms (Stadium III, Stadium IV und inflammatorische Mammakarzinome) wird unter palliativen Gesichtspunkten durchgeführt. Ziele der Behandlung sind Überlebenszeitverlängerung bei Sta­bilisierung des körperlichen und psychischen ­Be­findens sowie die Minderung tumorbedingter Beschwerden. Sollte es unter onkologischer Therapie zur raschen Tumorprogredienz kommen oder der Tumor symptomatisch werden, kann von plastisch-chirurgischer Seite unter palliati­ven Aspekten eine ausgedehnte Tumorresektion mit anschließender Defektdeckung durch eine Lappenplastik erforderlich werden. Der Eingriff wird die Progredienz der Erkrankung nicht oder nur kaum beeinflussen. Durch den Eingriff sol­len exulzerierte Tumoren mit drohenden Arro­sions­blutungen verhindert oder beseitigt werden und damit die Selbstversorgung, Körperhygiene, ­Sozialkontakte und Pflegesituation verbessert werden. Die Operation ermöglicht im indivi­duellen Fall die Fortführung des multimodalen ­The­rapiekonzeptes. Aufgrund der Größe der ent­standenen Wundflächen der hier vorgestellten Patientinnen wurde die Defektdeckung mit einem freien, mikrochirurgischen DIEP-Lappen mit beidseitigem Gefäßstiel durchgeführt. Alle Patien­tinnen wurden nach der durchschnittlich 5-stündigen Operation direkt extubiert, ab dem 1. postoperativen Tag mobilisiert und konnten das Kranken­haus am 10. p. o. Tag verlassen. Da sowohl an der Resektions- als auch Hebestelle primär verschlossene, stabile Hautweichteilverhältnisse durch die Lappenplastik erzielt werden konnten, sind weitere palliative Therapiekonzepte möglich. Diese positiven Verläufe rechtfertigen trotz der insgesamt schlechten Prognose die umfangreichen mikrochirurgischen Eingriffe.

Abstract

The treatment of advanced breast cancer (stage III / IV disease and inflammatory breast cancer) is palliative with primary goals such as prolongation of the life span, stabilization of the physical and psychological status and reducing of the tumor relat­ed discomforts. In cases of rapid tumor progres­sion despite oncologic treatment, a radical tumor resection followed by free flap reconstruction is an option, although the operative procedure will not change the natural course of the disease. Indications for that kind of palliative surgery are ­control or prevention of tumor ulceration, bleed­ing and pain plus the possibility of further adjuvant therapy. Due to the size of the defect the ­reconstructions were performed with double ­pedicled DIEPs. All patient were extubated immediately ­after the 5 hours operation, the physio­ther­apy started on the first day p. o. and all ­patients left the hospital 10 days p. o. The positive results justify the substantial microsurgical procedures despite the poor overall prognosis.

Literatur

Prof. Dr. med. C. Heitmann

Ästhetische Plastische Chirurgie im Camparihaus · Gemeinschaftspraxis Prof. Feller / Prof. Heitmann

Maximilianstr. 38–40

80539 München

Email: c.heitmann@professor-feller.de

URL: http://www.feller-heitmann.de