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DOI: 10.1055/s-0030-1248994
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Morbus Crohn – Aktivität mit MRT gut bestimmbar
Publication History
Publication Date:
24 February 2010 (online)
Für die richtige Therapiestrategie bei Morbus Crohn ist es wichtig, Ausmaß und Aktivität der Erkrankung zu kennen. Hier hilft zumeist die Endoskopie, weniger invasive Methoden wären jedoch wünschenswert. Die MRT ist eine Möglichkeit, doch fehlen dafür bisher präzise Kriterien. Rimola et al. haben sich diesem Problem gewidmet. Gut 2009; 58: 1113-1120
An der Studie beteiligten sich 50 Patienten mit bekanntem Morbus Crohn, von denen 35 eine klinisch aktive und 15 eine klinisch inaktive Erkrankung hatten. Innerhalb von 2 Tagen unterzogen sich die Teilnehmer neben einer klinischen Untersuchung und verschiedenen Labortests sowohl einer konventionellen Ileokoloskopie als auch einer MRT. Die klinische Aktivität der Erkrankung wurde nach dem Harvey-Bradshaw-Score bestimmt, Ausmaß und Aktivität der entzündlichen Läsionen endoskopisch nach dem Crohn's Disease Endoscopic Index of Severity (CDEIS). In der MRT achteten die Autoren auf:
die Wanddicke des Darms, Ulzerationen der Mukosa, Darmwandödeme, Pseudopolypen, vergrößerte regionale Mesenteriallymphknoten, die Signalintensität der Darmwand vor und nach Kontrastmittelgabe sowie das relative Kontrast-Enhancement der Darmwand.
Anschließend verglichen sie die Ergebnisse von MRT und Ileokoloskopie segmentweise miteinander.
Die Mehrheit der Befunde in der MRT zeigte eine enge Korrelation zum Schweregrad der endoskopisch nachgewiesenen Läsionen. Der Vergleich von Segmenten mit fehlender, geringer und schwerer Entzündung ging mit einer signifikanten Zunahme folgender Parameter in der MRT einher: Wanddicke, Signalintensität der Wand nach Kontrastmittelgabe, relatives Kontrast-Enhancement, Ödeme, Ulzera, Pseudopolypen und vergrößerte Lymphknoten. Als unabhängige Prädiktoren für den CDEIS eines Segments erwiesen sich in der Regressionsanalyse Wanddicke, relatives Kontrast-Enhancement sowie das Vorhandensein von Ödemen und Ulzera in der MRT. Ein auf diesen Variablen basierender Score zeigte bezüglich des Vorhandenseins von Ulzera bei der Endoskopie eine Sensitivität von 0,95 und eine Spezifität von 0,91, für die Beurteilung der Krankheitsaktivität eine Sensitivität von 0,81 und eine Spezifität von 0,89.
Abdomen-MRT (HASTE-Sequenz): Terminale Ileitis (Bild: Radiologische Uniklinik Tübingen).