Rofo 2010; 182(4): 308-309
DOI: 10.1055/s-0030-1249437
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Weichteiltumoren - Fast-STIR-Sequenzen gut zur Beurteilung geeignet

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Publication Date:
14 April 2010 (online)

 

Weichteiltumoren lassen sich im MRT am besten mit Sequenzen beurteilen, bei denen eine Suppression von Fettgewebe erfolgt. Dies ist mit T1-gewichteten Kontrastmittelsequenzen oder aber mit der Fast-STIR-Technik möglich. Eine japanische Arbeitsgruppe verglich die beiden Methoden miteinander. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 1607-1614

Tokuda et al. untersuchten retrospektiv eine Kohorte von 67 Patienten mit Weichteiltumoren (39 männlich, 28 weiblich) im Alter von 1-91 Jahren (mittleres Alter 55,1 Jahre), bei denen zwischen 2001 und 2007 im MRT T1-gewichtete Kontrastmittelaufnahmen und Fast-STIR-Sequenzen durchgeführt worden waren. Alle Untersuchungen wurden mit einem 1,5-T-Gerät vorgenommen. Für die Kontrastmittelsequenzen erhielten die Patienten Gadolinium. Bei allen Patienten lagen histopathologische Untersuchungen des Tumors vor, entweder als chirurgisches Resektat oder als Biopsie.

Es wurden jeweils das Signal-Rausch-Verhältnis und das Kontrast-Rausch-Verhältnis des Tumors im Vergleich zu normaler Muskulatur, Knochenmark und Fettgewebe bestimmt. Außerdem wurde von 2 erfahrenen Radiologen unabhängig voneinander auf einer 5-stufigen-Skala eingeschätzt, ob der jeweilige Tumor als maligne oder benigne zu werten sei. Die Radiologen bewerteten weiterhin subjektiv das Kontrastverhalten des Tumors im Vergleich zum umgebenden Gewebe.

Das Kontrast-Rausch-Verhältnis lag bei allen Tumoren beim Vergleich mit Muskelgewebe, Knochenmark und Fettgewebe in den Fast-STIR-Sequenzen höher als in den T1-gewichteten Sequenzen. Beim Signal-Rausch-Verhältnis zeigten sich keine Unterschiede zwischen den beiden Verfahren. Die subjektive Einschätzung des Tumorkontrasts zum umliegenden Gewebe fiel für die Fast-STIR-Sequenzen günstiger aus als für die T1-gewichteten Sequenzen. Hinsichtlich der Sensitivität, Spezifität und der diagnostischen Genauigkeit ergaben sich keine Unterschiede zwischen den beiden Methoden.

Die Autoren weisen darauf hin, dass bei den 7 zystischen Läsionen ihrer Studie die T1-gewichteten Kontrastmittelsequenzen hinsichtlich der Sensitivität und diagnostischen Genauigkeit den Fast-STIR-Sequenzen überlegen waren.

Sagittale T1w SE- (a) und axiale (b)T2w TSE-Aufnahmen eines Liposarkoms Grad 1. Großer, intermuskulär gelegener lipomatöser Oberschenkeltumor mit Kontakt zum femoralen Periost und Verlagerung der Oberschenkelgefäße (Bild: Rummeny E/Reimer P/Heindel W (Hrsg.). RRR - Ganzkörper MR-Tomographie. Thieme 2006).

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