Suchttherapie 2010; 11(3): 133-137
DOI: 10.1055/s-0030-1249680
Kommentar

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Das Recht auf Rausch

The Right to use DrugsW. Nešković
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Publication Date:
11 August 2010 (online)

Vormerkung

„Heute liegt die politische Vernunft nicht mehr dort, wo die politische Macht liegt. Es muss ein Zustrom von Intelligenz und Intuition aus nicht offiziellen Kreisen stattfinden, wenn Katastrophen verhütet oder gemildert werden sollen”.

Dieser Satz, den Hermann Hesse gegen Ende der Weimarer Republik schrieb, beschreibt heute zutreffend den Zustand der bundesdeutschen Drogenpolitik: Da, wo die drogenpolitische Macht liegt, hat sich die politische Vernunft schon vor längerem verabschiedet. Wer heute vom Drogenelend redet, meint in Wahrheit das Elend der Drogenpolitik. Für sie gibt es sicher keinen Königsweg. Aber es gibt ohne Zweifel viele Holzwege. Einer dieser Holzwege ist das Strafrecht und die z. Zt. noch geltende Prohibitionspolitik. Diese Politik hat versagt. Sie ist kontraproduktiv und ist für eine Vielzahl der Probleme verantwortlich, die sie vorgeblich bekämpfen will.

Im nachfolgenden soll zunächst eine Analyse der gegenwärtigen Drogenpolitik vorgenommen werden, um dann im Weiteren darzulegen, warum die z. Zt. noch herrschende Politik der Prohibition gescheitert ist. Im Anschluss daran sollen die Konsequenzen dargestellt werden, die erforderlich sind, um zu einer Entschärfung des Drogenproblems beizutragen. Denn eine Lösung des Drogenproblems ist nicht in Sicht. Bei der Diskussion um eine „neue Drogenpolitik” kann es daher lediglich um die Frage der Schadensminimierung gehen. Mehr ist nicht möglich.

Korrespondenzadresse

W. NeškovićMdB 

Platz der Republik 1

10011 Berlin

Email: wolfgang.neskovic@bundestag.de

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