Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2011; 55(1): 38-39
DOI: 10.1055/s-0030-1257598
Praxis
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Verifikationen, Falsifikationen, klinische Symptome

Carl Rudolf Klinkenberg
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Publication Date:
31 March 2011 (online)

Brustwarzen-Rhagaden – Castor equi

Vorgeschichte

Eine 35-jährige Patientin entbindet am 7.10.2008 ihr drittes Kind und stillt es ab Geburt. Am 23.10. kommt sie wegen einer rechtsseitigen Mastitis. Die rechte Brust ist im oberen, äußeren Quadranten knotig verhärtet und großflächig gerötet (ca. 9 cm2). Rötung auch um die Achsel. Schon seit dem Milcheinschuss waren beide Brüste, v. a. die rechte, voll und hart gewesen. Das Gewebe der rechten Brust fühlt sich fest, wie eine Perlenschnur an. Die Milchgänge lassen sich fingerdick verhärtet tasten. Die Brust ist sehr berührungsempfindlich, die Schmerzen am ehesten stechend. Beim Stillen zieht der Schmerz von der Brustwarze durch den ganzen Körper.

Seit der Geburt des Sohnes leichte Hitzewallungen. Wunde, blutige Rhagaden an beiden Brustwarzen mit Beginn des Stillens, im Moment besser. Die Patientin hat keinen Appetit und ist etwas frostig. In der letzten Nacht grippiges Gefühl und Gliederschmerzen.

Repertorisation

Mit A. Stefanovics Repertorium aus Guernseys „Homöopathie in Gynäkologie und Geburtshilfe” [2]: Mastitis (Phytolacca 3-wertig), Mammae – Induration (2-w.), Mammae – Knoten (3-w.), Brustwarzen – Risse (3-w.), Brustwarzen – Schmerzen ausstrahlend, über den ganzen Körper (1-w., einziges Mittel).

Verlauf der Vorgeschichte

Ich gebe ihr am 23.10. zwei Globuli Phytolacca C 200 (Gudjons). Schon am Morgen nach der Einnahme deutlicher Rückgang der Entzündung. Die Brust heilt sichtbar von Tag zu Tag ab, auch die knotigen Veränderungen werden weicher und verschwinden. Nur die Risse in den Brustwarzen bessern sich nicht.

Am 4.11.2008, 12 Tage später, kommt die Patientin wieder, diesmal wegen der Brustwarzen. Sie hatte gehofft, dass sich die Brustwarzen parallel mit der Brustentzündung bessern, aber sie sind wieder schlechter geworden. Das ist ungewöhnlich für die Patientin, die immer schnell auf die Mittel reagiert.

Literatur

  • 01 Buchner J B, Nusser J. Neue Beiträge zur Arzneimittellehre: Castor equorum (Arzneiprüfung von C. Hering).  Allg. Ztg. f. Hom.. 1850;  Bd. 2 2-11
  • 02 Guernsey H N. Homöopathie in Gynäkologie und Geburtshilfe. Hrsg. von A. Stefanovic. Similium-Verlag; 1995. (¹1867 The Application of the Principles and Practice of Homoeopathy to Obstetrics).
  • 03 Hering C. Guiding Symptoms Of Our Materia Medica. Reprint Edition. New Dehli: B. Jain Publishers; 1974. (¹1881 Philadelphia, U. S.).

Dr. med. Carl Rudolf Klinkenberg

Thiebauthstr. 2

76275 Ettlingen

Email: doc@klinkenberg-homoeopathie.de

URL: http://www.klinkenberg-homoeopathie.de

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