In einer Pilotstudie erhielten 24 Typ-1-Diabetiker, die in der Pumpentherapie erfahren
waren, definierte Testmahlzeiten mit zu geringen Mahlzeitenboli. 2 von 3 getesteten
Bolusrechnern, darunter der Rechner des Accu Chek® Combo, bewährten sich in der Ermittlung
des geeigneten Korrekturbolus.
Der Mahlzeitenbolus der Testmahlzeiten wurde bewusst jeweils um 25 % zu niedrig angesetzt.
"An 6 aufeinanderfolgenden Tagen setzte jeder Studienteilnehmer 3 verschiedene Bolusrechner
ein, um zu jeder Testmahlzeit einen Korrekturbolus zu ermitteln", erklärte Dr. Guido
Freckmann.
2 der Rechner schnitten recht gut ab, darunter der Bolusrechner des Accu Chek® Combo.
Er kann mit dem Pumpensystem oder auch allein, im Rahmen einer ICT, eingesetzt werden.
"2 Stunden nach den Testmahlzeiten wurden die postprandialen Blutzuckerwerte ermittelt;
sie lagen erwartungsgemäß überwiegend über 140 mg/dl", berichtete Freckmann. Die Bolusrechner
der Pumpensysteme Accu Chek® Combo, Animas® 2020 bzw. MiniMed® Paradigm 722 schlugen
für 72, 75 bzw. 37 % der Testmahlzeiten mit anschließender Hyperglykämie einen Korrekturbolus
vor. Weitere 4 Stunden später waren 61, 51 bzw. 36 % der betreffenden Patienten, also
44, 38 bzw. 13 % aller Teilnehmer, wieder im Zielbereich. Hypoglykämien erlebten nur
3, 4 bzw. 2 Patienten.
Primäres Studienziel erreicht
"Mit dem Accu-Chek®- und dem Animas®-Bolusrechner erreichten die Typ-1-Diabetiker
das primäre Studienziel: Ihre durchschnittlichen Blutglukosewerte lagen 6 Stunden
nach der Testmahlzeit wieder im Bereich von 80-140 mg/dl", so Freckmann. "Der MiniMed®-Bolusrechner
hätte vermutlich eine andere Programmierung benötigt".
Genauere Berechnung
Ein wichtiger Vorteil des Bolusrechners von Accu Chek® ist laut Freckmann die Differenzierung
des präprandial abgegebenen Bolusinsulins in Korrektur- und Mahlzeiteninsulin. Denn
nur das Korrekturinsulin des vorangegangen Bolus sollte im Falle der Berechnung eines
neuen, postprandialen Korrekturbolus als "noch aktives Insulin" berücksichtigt werden.
"Der Rechner des Accu-Chek® Combo kann dies - im Gegensatz zu anderen Bolusrechnern
- noch im Nachhinein unterscheiden", lobte Freckmann: "Damit wird die Rechnung genauer;
nicht nur Über-, sondern auch Unterkorrekturen werden vermieden."
Simone Reisdorf
Quelle: Accu-Chek-Symposium "Diabetes-Management im Praxisalltag" am 05. November
2010 in Berlin im Rahmen der 4. DDG-Herbsttagung / 26. DAG-Jahrestagung. Veranstalter:
Roche Diagnostics