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DOI: 10.1055/s-0031-1271584
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Der Lehrer – ein schwieriger Patient?
The Teacher – A Difficult Patient?Publication History
Publication Date:
05 September 2011 (online)
Zusammenfassung
Es wird beschrieben, dass LehrerInnen (weiter Lehrer) in Behandlungssituationen häufig einen akzentuierten Status zugewiesen bekommen. Dies steht einer effektiven Behandlung gelegentlich im Wege. Pädagogische Berufe sind in besonderer Weise durch Belastungen gekennzeichnet, die zu Erschöpfungszuständen und psychosomatischen Erkrankungen führen. Die berufliche Sozialisation des Lehrers hat das Ziel, den Kindern ständig alles zu erklären. So neigt der Lehrer auch dazu, sich seine Beschwerden und das Kranksein mit eigenen Krankheitserklärungsmodellen, diagnostischen und therapeutischen Vorstellungen zu verbinden. Ärzte und Therapeuten, die diesen Hintergrund nicht kennen, geraten dann bei der Begegnung auf der Ebene eines vermuteten Machtkampfs in die Vorstellung: „Wer ist denn hier der Arzt?“. Es könnten auch „neurotische Gegenübertragungen“ mancher Ärzte aus der eigenen biografischen Geschichte vorliegen – vielleicht auch als Verschiebung auf wichtige Bezugspersonen. Die Berufsmotivation zum Lehrer kann auch einen Kompensationsversuch eigener Konflikthaftigkeit und Traumatisierung darstellen. Die politisch-gesellschaftliche Situation wird mit ihren Auswirkungen auf die Berufstätigkeit beschrieben. Ein psychosoziales Betreuungsmodell wird dargestellt und über dessen Ergebnisse berichtet.
Abstract
We describe the situation in which teachers are assigned an accentuated status when undergoing treatment. This occasionally blocks an effective treatment. In a special way, teaching jobs are marked by strain resulting in exhaustion and psychosomatic diseases. The professional socialization of teachers determines their mission to explain everything to the children and to make it comprehensible to them. Thus teachers tend to link their discomfort and their diseases with their own explanatory models and with diagnostic and therapeutic ideas. An assumed power struggle can follow and the question arises: “Which of us is the doctor, actually?” It might also be a question of “neurotic counter transference” by some doctors from their own life-history based on negative experience in the course of their socialization, perhaps as a shift to important people related to most closely. The professional motivation of teachers may also be based on the attempt to compensate for being in a state of potential conflict a traumatization. The political-social situation with its effects on the job is described. A psycho-social care model and its results are reported on.
Schlüsselwörter
pädagogische Berufe - Arzt-Lehrer-Beziehung - Sozialisation - Schulprojekt
Key words
teaching professions - doctor-teacher relationship - socialization - school project
Literatur
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Dr. med. S. Scheerer
FA Allgemeinmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Hauptstraße 15
15518 Heinersdorf
Email: sigmar.scheerer@t-online.de
Dr. med. G. Brunnemann
FÄ Innere Medizin, Psychotherapie
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