Zeitschrift für Palliativmedizin 2011; 12(3): 113
DOI: 10.1055/s-0031-1274674
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Palliativmedizinisches Selbstverständnis – Der Umgang mit Sterben und Tod ist ein Gewinn

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Publication Date:
17 May 2011 (online)

 

Untersuchungen zur palliativmedizinischen Versorgung beschäftigen sich meist mit dem Effekt auf Menschen an ihrem Lebensende und ihren Angehörigen. Aber auch palliativmedizinisch Tätige profitieren persönlich vom Umgang mit Sterben und Tod, wie eine kanadische Untersuchung von Shane Sinclair zeigt.

CMAJ 2011; 183: 180–187

Der ständige Umgang von Palliativteams mit Sterben und Tod bedeutet eine besonders große Nähe auch zur eigenen Sterblichkeit. Die meisten Mitglieder von interdisziplinären Palliativteams gewinnen daraus Kraft und Sinn, wie eine ethnografische Untersuchung zeigt. Im ersten Schritt befragte der Autor 6 führende Palliativmediziner Kanadas, die im Mittel bereits seit 19,8 Jahren palliativmedizinisch tätig waren. Anschließend dehnte er seine Untersuchung auf 24 weitere im palliativen Bereich arbeitende Personen aus – entsprechend der interdisziplinären Zusammensetzung von Palliativteams waren dort beispielsweise neben Ärzten auch Krankenpflegepersonal, Psychologen und Seelsorger vertreten. Ihn interessierte dabei, welchen Einfluss diese Arbeit auf die persönlichen Einsichten hinsichtlich Sterben und Tod hatte.

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