Suchttherapie 2011; 12(2): 82-84
DOI: 10.1055/s-0031-1275322
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ist die pathologische Internetnutzung als eigenständige Erkrankung im Sinne einer stoffungebundenen Suchterkrankung zu diagnostizieren?

T. Fischer
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Publication Date:
16 May 2011 (online)

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Kontra

Seit der letzten Jahrtausendwende kommen in Verbindung mit der massenhaften Verbreitung des Internets zunehmend Patienten in die ambulante und stationäre Behandlung, deren Leitsymptom die exzessive Nutzung von Internetangeboten ist. Nachdem Petry [20] eine vorläufige diagnostische Einordnung mit konkreter Falldarstellung aus der Klinik in Münchwies lieferte, erfolgte die erste Fallbeschreibung aus der Klinik Schweriner See durch von Keyserlingk [21]. Die nosologische Einordnung dieses Störungsbildes geschieht aktuell noch uneinheitlich. Weder in der Internationalen Klassifikation von Krankheiten (ICD) der Weltgesundheitsorganisation, noch im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) der American Psychiatric Association (APA) ist dieses Störungsbild bisher aufgenommen. Zuletzt im Sommer 2010 entschied sich die APA, den pathologischen PC-/Internetgebrauch aufgrund des unzureichenden Wissens über die Erkrankung (noch) nicht in die DSM aufzunehmen.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. med. T. Fischer

AHG Klinik Schweriner See

Klinik für Psychosomatische Medizin

Psychotherapie und Suchtmedizin

Am See 4

19069 Lübstorf

Email: tfischer@ahg.de