PiD - Psychotherapie im Dialog 2011; 12(4): 357-361
DOI: 10.1055/s-0031-1276968
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Epilepsie und dissoziative Störungen im Internet

Informationen für Fachkreise und BetroffeneChristiane  Eichenberg, Demetris  Malberg
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Publication Date:
13 December 2011 (online)

Derzeit befinden sich in der Bundesrepublik etwa 500 000 Menschen aufgrund einer Epilepsie in haus- oder fachärztlicher Behandlung. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil (Prävalenz) von 0,5 bis 0,7 %. Mehr als zwei Drittel aller Epilepsiepatienten fühlen sich durch die Epilepsie in ihrem täglichen Leben beeinträchtigt. Der Anteil der erwerbstätigen Epilepsiepatienten beträgt nur 50 bis 70 % der allgemeinen Erwerbstätigenquote; ca. 25 bis 30 % der erwerbsfähigen Menschen mit Epilepsie sind arbeitslos (1). Dies liegt allerdings weniger an tatsächlich vorhandenen epilepsiebedingten Einschränkungen als vielmehr am individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit dieser Erkrankung. Somit ist es von hoher Relevanz, Aufklärung zu betreiben. Entsprechende Informationsseiten im Internet können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

Neben Epilepsien sollen in diesem Beitrag – entsprechend der Themenschwerpunktsetzung in diesem Heft – ebenso Internet-Ressourcen zu dissoziativen Zuständen zusammengetragen werden. Nach ICD-10 lassen sich verschiedene dissoziative Zustände klassifizieren wie z. B. dissoziative Amnesie, Fugue, dissoziative Bewegungsstörungen oder die multiple Persönlichkeitsstörung.

Dissoziative Zustände, die bereits länger als zwei Jahre bestehen, bevor sie psychiatrisch / psychotherapeutisch behandelt werden, erweisen sich häufig als therapieresistent (Machleidt et al. 2004). Aus diesem Grunde ist es von dringlicher Notwendigkeit, die Symptome dieser Störungen rechtzeitig zu erkennen, um professionelle Hilfe einzuleiten. Das Internet kann hier eine Unterstützungsfunktion übernehmen, indem sich einerseits z. B. Hausärzte Basiswissen aneignen und Fachärzte und Psychotherapeuten aktuelle Forschungsergebnisse und Behandlungsansätze rezipieren. Andererseits finden Betroffene und ihre Angehörige im Netz erste Anlaufstellen, wie mit der Störung umgegangen werden kann. Im Folgenden wird eine Auswahl an empfehlenswerten Internetseiten kommentiert vorgestellt.

Literatur

  • 1 Machleidt W, Bauer M, Lamprecht F. et al .Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.. Stuttgart: Thieme; 2004
  • 2 Sack M, Sachsse U. Editorial „Dissoziationen und Persönlichkeitsstörungen“.  PTT. 2010;  14 77-78

PD Dr. Christiane Eichenberg

Department Psychologie
Klinische Psychologie und Psychologische Diagnostik

Höninger Weg 115

50969 Köln

Email: eichenberg@uni-koeln.de

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