Suchttherapie 2011; 12(2): 54
DOI: 10.1055/s-0031-1278680
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Für Sie unterwegs – Kasachstan – auf dem Weg zu einer modernen Drogenpolitik

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Publication Date:
16 May 2011 (online)

 

In Kasachstan hat sich in den letzten Jahren zunehmend ein Drogentransitmarkt entwickelt. Opiate aus Afghanistan werden über Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan und Kirgistan transportiert. Damit verbunden ist eine steigende Zahl an Heroinkonsumenten. Mit verschiedenen Strategien versucht das Land, die Drogenproblematik in den Griff zu kriegen.

Eine systematische epidemiologische Erforschung des Konsums psychotroper Substanzen in der Bevölkerung gibt es nicht. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2003 gaben allerdings etwa 8,3 % der Bevölkerung Kasachstans an, schon einmal Drogen probiert zu haben, davon 1,4 % Cannabis und 0,7 % Opioide. Aus einer Untersuchung des Republikanischen Zentrums für Drogenforschung in Pavlodar aus dem Jahr 2009 geht hervor, dass 3,3 % der Bevölkerung Konsumenten sind, 0,8 % davon Heroinkonsumenten. Die Experten des Zentrums gehen von 100 000 injizierenden Heroinkonsumenten aus, davon seien schätzungsweise 77 % Männer und 47 % von diesen ohne Familie. 21 % der injizierenden Heroinkonsumenten benutzten mehrfach Spritzutensilien mit anderen Drogenabhängigen. Ein epidemiologischer Survey unter injizierenden Drogenkonsumenten aus dem Jahr 2009 ergab, dass 60 % mit Hepatitis C infiziert sind, 30 % mit Hepatitis B und 3 % mit HIV, zudem fast 9 % mit Tuberkulose.