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DOI: 10.1055/s-0031-1283295
Adenoidhypertrophie - Röntgen oder endoskopieren?
Publication History
Publication Date:
01 August 2011 (online)
Für die Diagnostik der Rachenmandelhyperplasie stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, wie das Röntgen, die Videofluoroskopie, Palpation und nasale Endoskopie. Saedi et al. haben untersucht, wie gut radiologische und endoskopische Verfahren die klinischen Symptome abbilden.
Eur J Otolaryngol Head Neck Med Surg 2011; 32: 147-151
Mit beiden Methoden konnten die individuell vorherrschenden Beschwerden erklärt werden. Dabei handelte es sich aber um unterschiedliche Symptome, sodass die Verfahren nicht austauschbar waren, sondern sich ergänzten.
50 Jungen und 39 Mädchen waren durchschnittlich 9 Jahre alt. Schnarchen, Mundatmung, Schlafapnoe, Otitis media und rezidivierende Pharyngitis wurden nach der Frequenz ihres Auftretens in einem 4-Stufen-Scoring-System bewertet. Die Analyse der nasalen Endoskopieergebnisse erfolgte nach 2 Verfahren, dem prozentualen Obstruktionsgrad der Choanen oder in Relation zum umgebenden Gewebe (Methode nach Sanjay). Beim Röntgen war die Relation zwischen Adenoiddicke und Weite des verbleibenden Luftweges entscheidend (Methode nach Cohen und Konak). Der Radiologe erfasste den Schweregrad der Obstruktion prozentual in 4 Stufen.
Die Röntgenbefunde korrelierten mit den Symptomen Schnarchen (p=0,017) und rekurrente Pharyngitis (p=0,004). Die endoskopische Größe der Rachenmandeln stand in Beziehung zur Häufigkeit von Mittelohrentzündungen (p=0,04). Mit anderen klinischen Beschwerden bestand keine Korrelation. Die mit der Methode nach Sanjay ermittelten Resultate wiesen keine Assoziation zu den Symptomen auf.
Die Summe aller Beschwerden stand in signifikanter Beziehung zum Röntgenbefund (p=0,006), nicht aber zu den Endoskopieresultaten. Die Ärzte kalkulierten ein Äquationsmodell, bei dem sich aus dem klinischen Befund (Gesamtwert der Beschwerden) die Rachenmandelgröße abschätzen ließ (R2=0,28). Bei einem anderen Rechenmodell wird der Punktwert des Einzelsymptoms mit einem definierten Faktor multipliziert. Die Addition der Produkte entsprach der Rachenmandelgröße im Röntgen. Die Autoren halten diese Kalkulationsmethoden insbesondere für zuverlässiger als die Auswertungsmethode nach Sanjay.