Zusammenfassung
Der folgende Übersichtsartikel präsentiert die Möglichkeiten, die sich mit der Hybridbildgebung
an einem Magnetresonanz-Positronenemissionstomografen (MR/PET) ergeben. Mit den seit
Kurzem zur Verfügung stehenden Ganzkörper-MR/PET-Scannern ist es möglich, die Vorteile
beider Modalitäten außerhalb des Kopfes zu kombinieren. Dabei sind beide Modalitäten
gefordert: auf Seiten des MRT ist die Bereitstellung hochaufgelöster anatomischer
Bilder essenziell. Zusätzlich spielen funktionelle Methoden wie die diffusionsgewichtete
Bildgebung (DWI), Spektroskopie und die Kontrastmitteldynamik eine wichtige Rolle.
Auf Seiten der PET besteht die technische Herausforderung v. a. in der Bereitstellung
einer geeigneten MR-basierten Schwächungskorrektur für die PET-Daten. Mit der Hybridbildgebung
an einem MR/PET gelingt es, in einer Untersuchung sowohl morphologische als auch funktionelle
Parameter zu erfassen. Es zeichnet sich ab, dass von diesem neuen hybriden Bildgebungsverfahren
bei onkologischen Fragestellungen insbesondere Kinder und jüngere Erwachsene mit mehreren
Verlaufskontrollen profitieren werden. Zum anderen werden sich für bestimmte Krankheitsbilder,
bei denen regelhaft eine MRT- und eine PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden, Vorteile
ergeben. Dennoch ist zu erwarten, dass die MR/PET die PET/CT nicht ersetzen wird,
da die PET/CT aufgrund ihrer Kosteneffizienz und der guten Verfügbarkeit weiter führend
bleiben dürfte. Zudem existieren in der Lungendiagnostik nach wie vor Einschränkungen
in der MRT. Für Forschungsbelange eröffnet insbesondere die simultane MR/PET neue
Möglichkeiten, sei es in der Herzbildgebung, in funktionellen Hirnstudien oder bei
der Erprobung neuer Tracer in Korrelation mit speziellen MR-Techniken. Die MR/PET
stellt ein vielversprechendes Verfahren dar, mit dem in einer Strahlendosis-sparenden
Untersuchung multimodal 2 Untersuchungen kombiniert durchgeführt werden können. Welche
Krankheitsbilder konkret von dieser neuen Technik profitieren können, wird in prospektiven
Studien zu klären sein.
Abstract
The present review aims to depict the possibilities offered by hybrid imaging with
magnetic resonance positron emission tomography (MR/PET). Recently, new whole-body
MR/PET scanners were introduced allowing for the combination of both modalities outside
the brain. This is a challenge for both modalities: For MRI, it is essential to provide
anatomical images with high resolution. Additionally, diffusion-weighted imaging (DWI),
proton spectroscopy, but also dynamic contrast-enhanced imaging plays an important
role. With regard to PET, the technical challenge mainly consists of obtaining an
appropriate MR-based attenuation correction for the PET data. Using MR/PET, it is
possible to acquire morphological and functional data in one examination. In particular,
children and young adults will benefit from this new hybrid technique, especially
in oncologic imaging with multiple follow-up examinations. However, it is expected
that PET/CT will not be replaced completely by MR/PET because PET/CT is less cost-intensive
and more widely available. Moreover, in lung imaging, MRI limitations still have to
be accepted. Concerning research, simultaneous MR/PET offers a variety of new possibilities,
for example cardiac imaging, functional brain studies or the evaluation of new tracers
in correlation with specific MR techniques.
Key words
MR imaging - PET/CT - PET - MR/PET