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DOI: 10.1055/s-0031-1301114
Dozentenworkshop – Q13 Palliativmedizin in Köln
Publication History
Publication Date:
12 January 2012 (online)
Vom 14.-15.10.2011 lud Frau PD Dr. Christine Schiessl zum zweiten Mal zum Q13 Treffen nach Köln ein. Beim ersten Treffen standen die Curriculumsentwicklung und Lernzielformulierung im Vordergrund. Da der QB 13 nun als Pflicht- und Prüfungsfach in der ärztlichen Approbationsordnung verankert und von jedem Studierenden für die Anmeldung zum Staatsexamen im Sommer 2013 zu absolvieren ist, steht die Umsetzung des QB 13 auf individueller Fakultätsebene nun unmittelbar bevor. Vertreter aus 24 der 36 Medizinischen -Fakultäten waren der Einladung gefolgt und nahmen an dem gemeinsamen Workshop in Kooperation mit der DGP und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden Deutschlands (bvmd) teil.
Nach den Begrüßungsworten von Dr. Schiessl und Prof. Nauck referierte Privatdozentin Dr. Jana Jünger aus dem Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin von der Universität Heidelberg über die Relevanz von kommunikativen Fähigkeiten in der Medizin. Sie zeigte anhand von Positiv- und Negativbeispielen, welche Wirkung und "unerwünschte Nebenwirkung" Kommunikation haben kann. Gerade im Kontext von Sterben, Tod und Trauer gilt es, dafür zu sensibilisieren.
Anschließend wurden die Curricula im Fach Palliativmedizin der Fakultäten Bochum, Göttingen, Jena, TU München und Witten/Herdecke in Kleingruppen diskutiert. Im Plenum ging es um folgende zentrale Themen:
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Wie kann Kleingruppenunterricht am Krankenbett mit geringer Personal- und Zeitkapazität sinnvoll umgesetzt werden (z.B. durch Schauspielpatienten, Videobeispiele etc.)?
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Wie kann die Lehre effektiv geprüft und evaluiert werden (z.B. durch Beteiligung an bestehenden OSCEs [Objective Structured Clinical Examination], Beobachten mit Hilfe etablierter Checklisten, Einsatz von Portfolios etc.)?
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Wie können andere Fachdisziplinen zur freiwilligen Mitarbeit motiviert werden?
Am zweiten Tag gab es verschiedene Praxisworkshops zu kreativen Möglichkeiten guter palliativmedizinischer Lehre. Martina Kern vom Malteser-Krankenhaus in Bonn stellte unterschiedliche Methoden vor, um den Studierenden Möglichkeiten zu eröffnen, sich der Erlebniswelt der Patienten zu nähern. So wurde z.B. durch die forcierte Atmung durch Strohhalme die Atemnot simuliert, weitere Übungen fokussierten sich auf das Erleben von Schmerz und Scham. Prof. Frank Elstner von der RWTH Aachen stellte ein etabliertes Projekt vor, in dem Studierende einen Palliativpatienten über mehrere Wochen begleiten, um den Patienten als Lehrer zu begreifen. Wie Palliativmedizin durch OSCE geprüft werden kann, zeigte Dr. Jan Schildmann aus Bochum: Mit einer Aufklärungsgespräch-Bewertungsskala können Studenten im Gespräch mit einem Simulationspatienten beurteilt werden. Der Theaterpädagoge Christian Thrien aus Köln referierte über den Einsatz von Simulationspatienten. Er gab konkrete Hilfestellung, wie solche Schauspieler anzuleiten sind. Abschließend stellte Frau Dr. Schiessl die Möglichkeiten des Einsatzes von Videos in der palliativmedizinischen Lehre dar. Der nächste Kölner Q13 Workshop vom 12.-13.10.2012 geplant. Dann werden die Fakultätsvertreter über die Umsetzung der Curricula berichten können.


Cand. med. Svenja Wildfeuer,
Zentrum für Palliativmedizin, Uniklinik Köln