retten! 2012; 1(4): 290-297
DOI: 10.1055/s-0032-1327481
Fachwissen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das ging ins Auge – Augennotfälle im Rettungsdienst

Thomas Ahne
,
Sieglinde Ahne
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Publication Date:
02 October 2012 (online)

Zusammenfassung

Egal ob Verletzung oder eine akute Erkrankung: Schädigungen der Augen betreffen systemisch den ganzen Patienten und haben für diesen immer eine immense subjektive Bedeutung. Neben einem empathischen Auftreten des präklinischen Behandlungsteams kommt der Bahnung einer zeitnahen adäquatenfachaugenärztlichen Weiterbehandlung die größte Bedeutung zu.

Bei den Verletzungen am Auge sind scharfe vs. stumpfe Verletzungen sowie Verätzungen, Verbrennungen und Reizungen zu unterscheiden. Von den akuten Erkrankungen am Auge besitzen das akute Winkelblockglaukom sowie Gefäßverschlüsse die höchste rettungsdienstliche Relevanz. Basisuntersuchungstechniken und –maßnahmen sollten auch von Notfallmedizinern beherrscht werden, was jedoch eine vorherige Übung voraussetzt.

Kernaussagen

  • Eine gute und fundierte Anamnese ermöglicht es, eine adäquate Diagnostik sowie Therapie zügig zu organisieren.

  • Achten Sie auch bei polytraumatisierten Patienten auf Schädigungen an den Augen. Das Team entscheidet gemeinsam, was zuerst behandelt wird.

  • Bei Verätzungen, Verbrennungen und Reizstoffexposition müssen schon die Ersthelfer mit der Augenspülung beginnen.

  • Insbesondere wenn beide Augen durch einen Verband abgedeckt sind, muss der Patient psychisch betreut werden. Ggf. ist es nötig, ihn zu sedieren bzw. durch Medikamente die Angstzustände zu mindern.

  • Auch wenn sich die Symptomatik während der Basisversorgung verbessert, sollte man dem Patienten trotzdem zu einem Augenarztbesuch raten, nicht zuletzt aus forensischen Gründen.

Ergänzendes Material

 
  • Literaturverzeichnis

  • 1 Grehn. Augenheilkunde. Auflage. Heidelberg: Springer Verlag; 2006. 29.