Geburtshilfe Frauenheilkd 2013; 73(5): 390-393
DOI: 10.1055/s-0032-1328434
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Endokrinologie. Schilddrüsenfunktionsstörungen in der Schwangerschaft

Karin Frank-Raue
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Publication Date:
06 June 2013 (online)

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In der Schwangerschaft steigt der Schilddrüsenhormonbedarf um 30–50 %, der Anpassungsprozess dauert bis zur 20. Schwangerschaftswoche (SSW) ([Tab. 1]). Im 1. Trimenon steigen – durch Choriongonadotropin (hCG) vermittelt – die freien Schilddrüsenhormone innerhalb des Normbereichs an. Ursache ist die schwache TSH-Rezeptor-stimulierende Wirkung von hCG: Es wirkt stimulierend auf die Schilddrüsenhormonsynthese und führt über den hypothalamisch-hypophysären Regelkreis zum Abfall bzw. zur Suppression von TSH. Dies ist in 20 % der Schwangerschaften zu beobachten (Schwangerschaftshyperthyreose) – insbesondere bei der Hyperemesis gravidarum. Es bedarf jedoch selten einer thyreostatischen Therapie. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft normalisieren sich diese Veränderungen durch die Abnahme des hCG wieder.