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DOI: 10.1055/s-0032-1329552
Vorurteile und Berührungsängste – oder Mut und Engagement?
Publication History
Publication Date:
26 October 2012 (online)

Dass in Deutschland Fachkräftemangel herrscht, pfeifen die Spatzen inzwischen von den Dächern. Und wer in einem Krankenhaus arbeitet, merkt es sofort – ganz ohne Spatzen. Erklärungen dafür gibt es viele: Sie reichen vom demografischen Wandel über schlechte Arbeitsbedingungen bis hin zum nicht überall idealen Arbeitsklima.
Alle Bereiche einer Klinik müssen sich Gedanken machen, woher sie zukünftig ihre Fachkräfte bekommen können und offen sein für neue Wege. Im OP sind es zum Bespiel die Arzthelferinnen, die mit ihren guten Vorkenntnissen den täglichen OP-Betrieb entlasten können. Doch was sich einfach anhört, wird in der Praxis oft durch Vorurteile und Berührungsängste erschwert. Nicht wenige examinierte OP-Pflegende sehen sich durch Seiteneinsteiger in ihrem Berufsethos angegriffen. Andere möchten einfach nicht, dass vermeintlich schlechter Ausgebildete einen Teil ihrer Arbeit für deutlich weniger Geld ausführen. Die Folge ist, dass Seiteneinsteiger, auf die wir dringend angewiesen sind, oft unzureichend angeleitet und auch noch schlecht ins Team integriert werden. So werfen diese oft nach kurzer Zeit wieder das Handtuch – ein schwerer Verlust für jede knapp besetzte Abteilung.
Sicher sind noch einige rechtliche Lücken zu schließen. Und die Bedingungen, unter denen Arzthelferinnen im OP eine sinnvolle Zukunft haben, müssen genau definiert und eingehalten werden. Ab Seite 257 zeigen wir, wie dieses Modell gelingen kann und lassen eine engagierte Arzthelferin, die glücklich ist in ihrem neuen Arbeitsfeld, zu Wort kommen. Das gelungene Beispiel macht Mut, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein und konstruktiv damit umzugehen. Viel Freude beim Lesen!
Ihre
Constanze Linke