Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2013; 3(1): 30-39
DOI: 10.1055/s-0033-1334114
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Intrakranielle Blutungen – Häufige Formen erkennen und behandeln

Authors

  • Hans-Christian Koennecke

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Publication History

Publication Date:
19 February 2013 (online)

Abstract

Der Begriff der intrakraniellen Blutung beschreibt eine äußerst heterogene Gruppe von Entitäten.Die meisten dieser Blutungen stellen eine Bedrohung für die Betroffenen dar.Der zunehmende – wenn auch meist gerechtfertigte - Einsatz von Antithrombotika (Antikoagulanzien, Antiaggreganzien) ist mit einer steigenden Inzidenz intrakranieller Blutungen assoziiert. Im Gegensatz zum Hirninfarkt sind die therapeutischen Optionen bei spontanen intrazerebralen Blutungen sehr begrenzt.An eine aneurysmatischeSubarachnoidalblutung zu denken heißt immer, diese zeitnah entweder nachzuweisen oder auszuschließen.Traumatische intrakranielle Blutungen sind oft mit einer schweren Hirnschädigung assoziiert.Alle Patienten mit posttraumatischer intrakranieller Blutung müssen intensiv-neurologisch bzw. –neurochirurgisch überwacht werden.Trotz moderner diagnostischer und therapeutischer Ansätze sind intrakranielle Blutungenin vielen Fällen mit hoher Mortalität und Morbidität assoziiert. Sie zu verringern erforderteine frühzeitige Erkennung bedrohlicher Konstellationen sowie große Expertise der daran Beteiligten.

Kernaussagen

  • Der Begriff der intrakraniellen Blutung beschreibt eine äußerst heterogene Gruppe von Entitäten.

  • Die meisten intrakraniellen Blutungen stellen eine Bedrohung für die Betroffenen dar.

  • Therapeutische Entscheidungen werden idealerweise interdisziplinär (Neurologie-Neurochirurgie-Neuroradiologie) getroffen.

  • Der zunehmende – wenn auch meist gerechtfertigte – Einsatz von Antithrombotika (Antikoagulanzien, Antiaggreganzien) ist mit einer steigenden Inzidenz intrakranieller Blutungen assoziiert.

  • Die therapeutischen Optionen bei spontanen intrazerebralen Blutungen sind im Gegensatz zum Hirninfarkt sehr begrenzt.

  • An eine aneurysmatische Subarachnoidalblutung zu denken heißt immer, diese zeitnah entweder nachzuweisen oder auszuschließen.

  • Traumatische intrakranielle Blutungen sind oft mit einer schweren Hirnschädigung assoziiert.

  • Alle Patienten mit posttraumatischer intrakranieller Blutung müssen intensiv-neurologisch bzw. -neurochirurgisch überwacht werden.

Ergänzendes Material