. . . wird meist sehr fokussiert als eine auf spezifische
(molekular-)biologische Merkmale ausgerichtete
Medizin verstanden. Das Individuum oder seine
persönlichen Bedürfnisse stehen dabei nicht im Blick.
Das führt zuweilen zu Missverständnissen.
So schreibt z.B. das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/individualisierte-medizin.php: „Das Verständnis
grundlegender Krankheitsmechanismen wächst, eine auf die individuellen Bedürfnisse
und
Voraussetzungen zugeschnittene Medizin wird greifbar. Damit rückt auch das Erreichen
des Ziels
näher, ein selbstbestimmtes Leben im Alter bei gutem Gesundheitszustand zu ermöglichen.“
Selbstverständlich gründet sich die Medizin aber nicht nur auf das Verständnis grundlegender
biologischer Krankheitsmechanismen, sondern sie ist seit jeher eine höchst persönliche
Angelegenheit zwischen Arzt und individuellem Patienten – und zugeschnitten auf seine
Bedürfnisse und Voraussetzungen ist sie auch.
In diesem Heft schildern die Autoren der Übersicht (ab Seite 895, Editorial S. 879) ein sehr schönes Beispiel für ein individualisiertes Therapiekonzept
in der Rehabilitationsmedizin: persönliche Erfolge für die Patientinnen jenseits von
Molekularbiologie.
Bei aller Begeisterung und Faszination, die das Neue, Moderne und komplizierte Hochtechnische
mit sich bringt: Behalten wir die ganze Medizin im Blick!