B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2013; 29(06): 242-245
DOI: 10.1055/s-0033-1345526
Wissenschaft
Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart

„Wenn nichts mehr geht! – Oder doch?“ – Ein Fallbeispiel aus dem Suchtbereich

H Deimel
1   Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln
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Publication History

Eingereicht: 30 September 2013

Angenommen: 10 October 2013

Publication Date:
17 December 2013 (online)

Zusammenfassung

Fallbeispiele können eine wichtige Ergänzung in der wissenschaftlichen Theoriebildung sein, da sich aus dem Einzelfall unter Umständen Modifizierungen theoretischer Konzepte ergeben oder sich Lösungen eröffnen, die außerhalb bestehender Theorien liegen. In dem Beitrag wird die Kasuistik einer Person mit Alkoholabhängigkeit beschrieben, der unter prognostischen Aspekten zu Beginn ihrer Rehabilitation kein solch erfolgreicher Weg attestiert worden wäre. Dabei spielten für diesen Prozess spezifische und unspezifische Wirkfaktoren in der Bewegungs- und Sporttherapie eine wichtige Rolle. Es wird aufgezeigt, wie Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote trotz ungünstiger Einstellungen der Person langfristig Veränderungen hervorrufen können, die unter Umständen in unmittelbarem Sporttreiben nicht sichtbar werden, aber eher im Alltag zum Tragen kommen und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

Summary

„When nothing works! – Or maybe“: A case study of addiction

Case studies can be an important addition to the scientific theory, because modifications of theoretical concepts from the individual case may arise or solutions that are outside of existing theories may present themselves. The article describes the case report of a person with alcohol addiction who would not have received a successful attest based on the prognostic aspects at the beginning of the rehabilitation. The effect of specific and non-specific factors in exercise and sports therapy played an important role in this prognostic process. This article shows how movement, games and sports can cause changes that may be invisible in direct sport activities (despite the unfavorable settings of the person in the long term) and how they can support and contribute to improving everyday quality of life.

 
  • Literatur

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